Urzeit-Assel aus der Ostsee wird im Seebadmuseum ausgestellt
»Hast Du so was schon mal gesehen?« Silke Scheunemann-Eichner und Horst Eichner waren mit den Enkelkindern am Ufer bei Katharinenhof auf der Ostholsteinischen Insel Fehmarn unterwegs, als die Versteinerung einfach so da lag. Nach zig Millionen Jahren. Ab März ist der sensationelle Fund der Neu-Travemünder im Seebadmuseum zu sehen.
Horst Eichner (72) »Das war eine Sensation auch für uns«, sagt Horst Eichner, der gemeinsam mit Ehefrau Silke die Urzeit-Assel entdeckte. Fotos: KARL ERHARD VÖGELE
»Wir haben erst gedacht, das ist ein Seeskorpion«, erzählt Horst Eichner über den Sensations-Fund aus dem Jahre 2005. Tatsächlich hielt der Hamburger Hobby-Paläontologe eine »neue, bislang unbekannt gewesene Art« in Händen, wie ihm das Senkenberg-Museum in Frankfurt am Main später bestätigte. Im Frankfurter Museum wird der Original-Fund auch aufbewahrt, zugänglich für zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen. Die Finder bekamen von den Präparatoren zwei hochwertige Abgüsse. Einer davon ist ab März im Rahmen der Sonderausstellung »Zeugen der Evolution« im Seebadmuseum zu sehen. Die unbekannte Assel-Art aus der Urzeit erhielt den lateinischen Namen »Proidotea vemerensis«, nach dem Fundort, der Insel Fehmarn. Die älteste bekannte Meeresassel der Welt ist nach wie vor das einzige Exemplar ihrer Art. Vermutlich kam sie vor rund 250.000 Jahren mit den Eiszeit-Gletschern an die Küste. Gelebt hat das Tier vor unvorstellbar langer Zeit: Es stammt Wissenschaftlern zufolge aus dem frühen Paläogen, einem Zeitraum vor 23 bis 65 Millionen Jahren.
Mindestens 23 Millionen Jahre alt, vermutlich noch wesentlich älter: Die Urzeit-Assel, die jetzt ihren Weg ins Travemünder Seebadmuseum gefunden hat. Nur ein einziges Exemplar wurde bislang gefunden. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Pensionär Horst Eichner war im Berufsleben Bankkaufmann. Seit Mai lebt das Ehepaar in Travemünde. »Wir wollten immer an die See«, sagt Horst Eichner. Schnell war er sich mit Siegfried Austel vom Seebadmuseum über eine Sonderausstellung einig. Aus Horst Eichners Sammlung werden viele Exponate im Original zu sehen sein, etwa Seeigel, Haifisch-Zähne, der Fußabdruck eines Dinosauriers, Bernstein-Funde mit Einschlüssen, Steinzeit-Werkzeuge und Mineralien. Glanzstück der Ausstellung ist die Urzeit-Assel. Die Ausstellung soll auch Schulklassen ansprechen und vielleicht neue Hobby-Forscher hervorbringen. Immerhin gibt es auch am Brodtener Steilufer einiges zu entdecken. Geld gab es für die Urzeit-Assel übrigens nicht. Aber immerhin eine Urkunde, die bestätigt, dass die Fossilien-Sammler an der Ostsee eine neue Tierart entdeckt haben. Und wer kann das schon von sich sagen... TA#ia#»Zeugen der Evolution«
Eine Sonderausstellung des Seebadmuseum TravemündeSammlung Horst EichnerGeöffnet von März bis DezemberTäglich von 11:00 – 17:00 Uhr, Montags geschlossenEintritt: 5,00 EuroSchüler und Studenten 2,50 EuroKinder bis 14 Jahre in Begleitung Erwachsener frei
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