KUNST & KULTUR
Timmendorfer Strand 22.02.2013
»Impressionen der Gelassenheit«
Neue Ausstellung in der Trinkkurhalle Timmendorfer Strand
Im April eröffnete eine Ausstellung mit Bildern des Künstlers, der vor einigen Jahren auch schon in Travemünde ausgestellt hat, im benachbarten Seebad Timmendorfer Strand.

Zu sehen sind unter anderem detailliert gearbeitete Bilder von Meerestieren, Strandimpressionen, Steinen, Bauwerken und Menschen. »Seine Bilder passen an die Küste, weil sie Freiheit in sich tragen, sie passen in die Galerie, weil sie gut sind und sie passen zu meinen Kunden, weil sie so positiv sind«, so Anja Es.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte: Die Ausstellung ist noch bis zum 11. April in der Galerie von Anja Es, Trinkkurhalle Timmendorfer Strand (Promenade), zu sehen. Geöffnet ist Dienstags bis Sonntags von 11 bis 17 Uhr. TA
- Ausstellung mit Bildern von Heino Karschewski
- Galerie Anja Es
- Trinkkurhalle
- Promenade
- Timmendorfer Strand
- 17.02.2013 bis 11.04.2013
- Dienstags bis Sonntags von 11 bis 17 Uhr
Die Rede zur Ausstellungseröffnung von Anja Es zum Nachlesen:
Liebe Gäste,
eigentlich hat Heino Karschewski nichts in meiner Galerie zu suchen.
Wer die Reihe der Künstler verfolgt hat, die in Travemünde und Timmendorf von mir präsentiert wurden, wer meine eigene Kunst kennt, weiß: Ich lege gern den Finger in die Wunde. Ich suche die Irritation, brauche Brüche in der Kunst, ich mag die Provokation.
Nichts davon findet man in der Malerei von Heino Karschewski und doch: Ich muss die Bilder haben. Schon wieder.
Vor einigen Jahren habe ich den Künstler mit großem Erfolg in der Alten Vogtei gezeigt und bereits vor Jahren habe ich mich über mich selbst gewundert. Was macht die große Anziehungskraft dieser Malerei aus?
Warum fühlt man sich einfach gut, wenn man sich mit diesen Bildern umgibt, wenn man in der Betrachtung versinkt und den Blick, den Geist und die Fantasie von der Leine lässt? – Sind wir alle Romantiker geworden? Weichgespülte Gutmenschen? Obenaufschwimmer?
Ich denke nicht. Es muss etwas anderes sein, das den Bildern immanent ist, das ausstrahlt, das ihnen Tiefe und Sinn verleiht; etwas, das einem nicht entgegen schreit: Erkenne! – Etwas, das still ruht und dennoch wirkt.
Auf der Suche nach dem Geheimnis dieser Bilder war hilfreich, dass ich Heino Karschewski schon länger persönlich kenne, mit ihm auch künstlerisch zusammenarbeite und die Tatsache, dass er Fragen auch dann nicht aus dem Weg geht, wenn sie nach Schwefel riechen.
Nach Jahren der Auseinandersetzung mit ihm, seinem Werk und mit mir selbst glaube ich, die Antwort gefunden zu haben: Authentizität.
Heino Karschewski ist, was er malt. Seine ganze Persönlichkeit repräsentiert eine Haltung, die sich – ich möchte sagen – in jedem seiner Bilder wieder findet. Innere Ruhe, Frieden mit sich selbst und seiner Umwelt, eine positive Grundeinstellung und der Sinn für Schönheit.
Und NUR, weil die Person Heino Karschewski dies alles glaubhaft verkörpert, sind seine Bilder nicht oberflächlich oder kitschig, nicht »nur schön«, sondern wahr. Und dieser Wahrheit kann man sich nicht entziehen, selbst ich nicht.
Die stille Ruhe, das Fließen und geschehen lassen, das Ewige, die Ästhetik des Vergehens und das Tiefe in den Arbeiten des Künstlers erreichen wohl jeden Menschen in seinem Inneren. Es berührt einen Punkt in uns, eine Sehnsucht, es löst Verharren aus und Hingabe. – Emotionen und Gedanken, die in unserer schnellen Zeit Mangelware geworden sind. Deshalb brauche ich die Bilder Heino Karschewskis immer wieder.
Außerdem ist er als Maler schlicht und einfach gut.
Angefangen als Zeichner – immer die Grundlage für gute Malerei -, hat er sich schon bald ausschließlich der Ölfarbe verschrieben. – Übrigens ein Medium, das in seiner »Langsamkeit« sehr gut zu Heino Karschewski, der sich viel Zeit für seine Arbeit nimmt, passt.
Es folgten schon bald diverse Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen, es ging nach Dänemark, USA, China.
Echte »Karschewskis« sind in privaten Sammlungen und öffentlichen Einrichtungen zu sehen und der Künstler verwirklichte einige »Kunst-am-Bau-Projekte«.
Ernst Fuchs, der 2006 Fürsprache für den Künstler gehalten hatte und dessen Sohn Prof. Michael Fuchs ihn unterrichtet hat, muss ein gutes Gespür für das Talent und den Fleiß des Malers gehabt haben und Heino Karschewski hat dieser Zuwendung mit seinem Wirken alle Ehre gemacht.
Dieses Gespür für die Tiefe der Arbeiten hätte ich mir auch gewünscht, dann hätte ich Ihnen diesen Künstler schon viel früher präsentiert.
Aber: Es ist nie zu spät.
Allein, wer zu lange zögert, eines der Bilder zu erwerben, für den ist es dann doch zu spät. Wer Anderes könnte zugreifen und am 11. April wird abgehängt.