TRAVEMÜNDER WOCHE
Travemünde 23.07.2012
DM-Titelrennen der TW vor dem Show-Down
Alle Weichen für einen Titelgewinn hat dabei Frank Schönfeldt (Hamburg) mit seinem Vorschoter Markus Auferoth gestellt. Mit drei Siegen und einem zweiten Rang sind sie kaum mehr vom Platz an der Varianta-Sonne zu stoßen. Gut auf Kurs liegt bei den Match Racern auch Sven-Erik Horsch (Hamburg). Der Altmeister ist beim Comeback in der Duell-Disziplin bisher kaum zu schlagen gewesen und fuhr in all seinen zwölf Matches elfmal als Erster über die Linie.
Match-Race-Wettfahrtleiter Nick von Buddenbrock hatte am Morgen und Abend einige schwierige Windverhältnisse zu überstehen und musste die Bahn immer wieder umbauen. »Insgesamt hat es aber gut geklappt, denn wir hatten auch eine lange Phase mit konstanten Windbedingungen«, sagte Buddenbrock. Obwohl Sven-Erik Horsch nach einer makellosen ersten Runde zu Beginn der zweiten seine erste Niederlage gegen den Lokalmatadoren Felix Oehme kassierte, bleibt er doch erster Anwärter auf den Titel, denn alle weiteren Duelle gegen die Mitfavoriten gewann er. Oehme dagegen läuft in der zweiten Runde zur vollen Form auf, gewann hier alle seine Rennen, womit der Titelkampf vor dem Abschlusstag offen bleibt.
In der Varianta strebt Frank Schönfeldt in diesem Jahr bereits seinem zweiten nationalen Titel entgegen. Als Meister der Conger verweist er nun auch die Varianta-Konkurrenz auf die Plätze. »Der Titel-Hunger ist nie gestillt«, so Schönfeldt, der in den vergangenen Jahrzehnten bereits 21 Mal in fünf verschiedenen Klassen nationale Titel gesammelt hat. Mit dem richtigen Riecher für den Wind und den Plätzen 1, 1, 2, 1 ist er auf dem besten Wege, am Dienstag das nächste Gold zu hamstern. »Das war ein traumhafter Tag, schönste Segelbedingungen und besten Blick auf Travemünde. Und Wettfahrtleiter Svend Hartog hat einen starken Job gemacht: ein gut ausgelegte Kurs und kurze Wartezeiten zwischen den Rennen. Man merkt, dass er selbst aktiver Segler ist und weiß, was man auf der Bahn möchte«, sagte der Hamburger Segelmacher, der trotz der Engagements in verschiedenen Klassen bestens bei den Variantas etabliert ist.
Deutlich mehr Spannung liegt in der Entscheidung der Kielzugvogel-DM, die am Mittwoch fällt. Die Führenden, Alexander Antrecht/Alexander Gensch (Neustadt), haben die punktgleichen Herbert und Christian Kujan direkt im Nacken (Marktoberdorf), und auch die weiteren Verfolger bis Platz sechs sind noch lange nicht aus dem Titelrennen. »Die Leistungsdichte in der Klasse ist unheimlich hoch«, stellte daher auch Herbert Kujan fest. Zwei Jahre hat er sich im Kielzugvogel zurück gehalten, jetzt ist er mit seinem Sohn wieder auf der Bahn und zeigt, dass er nichts verlernt hat. »Wir sind super zufrieden. Eigentlich liegt uns ja der etwas stärkere
Wind, deshalb ist der zweite Platz punktgleich mit dem Ersten umso schöner. Vier Wettfahrten heute waren aber auch eine extreme psychische Belastung«, so Kujan.
Bei den olympischen Finns gab es einen Führungswechsel vor deren Abschlusstag am Dienstag. Der Kieler Matthias Wolff setzte sich mit einem Tagessieg und einem siebten Platz an die Spitze. »Das waren heute keine einfachen Bedingungen. Der erste Lauf ist mir gut geglückt, im zweiten hat mich ein Dreher nach hinten katapultiert«, berichtete Wolff. Da aber auch die Konkurrenz kräftig durchgeschüttelt wurde, reichte es zum Sprung auf Platz eins, den Wolff am letzten Tag der Finns mit einer konservativen Taktik, bei der er die beiden Verfolger im Blick behalten will, verteidigen möchte.
Ebenfalls am Dienstag werden die TW-Sieger bei den Contendern, 18Footern und Trias gekürt. Im Dreimann-Kielboot Trias führt der Weg zum Erfolg wohl direkt zur Familiencrew von Holger Köhne. Das Potsdamer Trio ist auch nach vier Rennen weiterhin ungeschlagen. Diese Bilanz kann Volker Niediek im Einmann-Skiff Contender zwar nicht aufweisen, aber immerhin gelingt dem Braunschweiger das Kunststück, Ex-Europameister Christoph Homeier (Bremen) und Rekord-Weltmeister Andrea Bonezzi (Italien) auf Distanz zu halten. Währenddessen hat bei den 18Footern die dänische Crew von Flemming Clausen den langen Rüssel in dieser übertakelten Skiffklasse vorn.
Als schwieriges Unterfangen erwies sich der Start in die WM für die Wettfahrtleitungen bei den 29ern. Während drei Gruppen nahezu reibungslos über die Bahn gingen, mühten sich die letzte vergeblich um drei Rennen. Am Ende gelangen hier nur zwei, so dass hier ein Rennen am Dienstagfrüh nachgeholt wird, bevor die Segler in neuer Gruppeneinteilung in die zweite Runde ihrer Qualifikation für die Goldflotte geht, die von Donnerstag bis Sonnabend schließlich die Weltmeister ermittelt. AS
Quelle: Text: Pressemitteilung Travemünder Woche, Fotos: Karl Erhard Vögele
Montag, 23. Juli 2012
Meisterschaften
Internationale Deutsche Meisterschaft Kielzugvögel
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Alexander Antrecht/Alexander Gensch (Neustadt) 15 Punkte; 2. Herbert Kujan/Christian Kujan (Marktoberdorf) 15; 3. Axel Fischer/Michael Skotzki (Hannover) 16; 4. Jens Liebheim/Thomas Kindermann (Essen) 18; 5. Hans-Günter Besche/Alexander Kost (Attendorn) 20; 6. Manfred Brändle/JoJo Heinz (Wuppertal) 20.
Deutsche Meisterschaft Match Race
Ergebnis nach Round Robin 1: 1. Sven-Eric Horsch (Hamburg) 9 Siege von 9 Rennen; 2. Florian Haufe (Schweiz) 7 von 9; 2. Felix Oehme (Lübeck) 7 von 9; 3. Stefan Meister (Berlin) 6 von 9.
Ergebnis nach Round Robin 2: 1. Felix Oehme (Lübeck) 5 Siege von 5 Rennen; 2. Sven-Eric Horsch (Hamburg) 3 von 4; 2. Stefan Meister (Berlin) 3 von 4; 3. Lars Hückstädt (Plön) 3 von 5.
Internationale Deutsche Meisterschaft Varianta
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Frank Schönfeldt/Markus Auferoth (Hamburg) 5 Punkte; 2. Lutz Köhler/Jörg Kropiwoda (Winsen) 11; 3. Ludwig Settele/Nadine Settele (Wiesbaden) 19; 4. Clemens Schulte-Feldmann/Ralph Kreß (Sundern) 22; 5. Wilfired Schweer/Olaf Bertallot (Wunstorf) 23; 6. Dr. Michael Freitag/Stefan Freitag (Weimar) 25.
Olympische Klassen
Finn Dinghy
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Matthias Wolff (Kiel) 12 Punkte; 2. Ralf Behrens (Velpke) 13; 3. Sebastian Schmidt-Klügmann (Witten) 14; 4. Martin Hofmann (Hemer) 19; 5. Carsten Sibbert (Möhnsen) 23; 6. Hartmut Duisberg (Hoisdorf) 32.
Internationale und nationale Klassen
18 Footer
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Clausen/Broendum/Rofsgaards (Dänemark) 8 Punkte; 2. Grogan/Banks/Caslin (Großbritannien) 12; 3. Peter/Mrugalla/Dietrich (Berlin) 13; 4. Hagenmeyer/Höfle/Jurth (Diessen) 19; 5. Renner/Meissner/Eggersdorfer (Bernau) 20; 6. Kiddle/Kiddle/Meod (Großbritannien) 22.
Contender
Gesamtstand nach drei Wettfahrten: 1. Volker Niediek (Braunschweig) 9 Punkte; 2. Christoph Homeier (Bremen) 10; 3. Andrea Bonezzi (Italien) 15; 4. Gernot Goetz (Uhldingen) 16; 5. Davide Fontana (Italien) 20; 6. Klaus Jünemann (Hamburg) 29.
Trias
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Köhne/Köhne/Köhne (Berlin) 4 Punkte; 2. Hanisch/Hallensleben/Hanisch (Berlin) 10; 3. Dr. Assheuer/Zeller/Ma (Köln) 13; 4. Billig/Jumpertz/Jürgens (Simmerath) 15; 5. Bergner/Lissok/ (Schwabach) 22; 6. Fattorini/Fattorini/Fattorini (Schweiz) 26.