POLITIK 7
Travemünde 23.06.2012
Kostenlose Monatskarten statt kostenloser Jahreskarten:
SPD Ortsverein prangert bürokratischen Aufwand bei Fährtickets für Priwallianer an
Mit Monatelangen Demonstrationen erstritten sich Priwallianer im Jahre 2009 die kostenfreie Überfahrt mit der Fähre, sofern sie zu Fuß oder per Rad unterwegs sind. Vom Stadtverkehr erhielten sie Jahreskarten, die sich verlängern ließen. Jetzt sollen sie stattdessen Monatskarten bekommen: »Wer keine Arbeit hat...«, kritisiert das der SPD Ortsverein Travemünde und spricht in einer Pressemitteilung von einer »absurden Idee«.
Noch vor Kurzem gingen die Priwallianer mit ihren Jahresfährkarten ins Fährbüro, um sie für 2012 lochen zu lassen. Die Jahreskarten sollten noch bis 2014 zu nutzen sein. Das hat nun ein Ende. Die Jahreskarten sollen nun in Monatskarten umgetauscht werden. »Dafür müssen Anträge ausgefüllt werden. Das müssen alle tun, egal ob jung oder alt! Welch ein Aufwand! Wer denkt an die etwas älteren Mitbewohner, die mit dieser Regelung allein gar nicht zurecht kommen?«, fragt Wolfgang Hovestädt, Vorsitzender des SPD-Ortsverbandes.
Die Monatskarten würden dann als Abonnement in Teillieferungen an die Dauerbewohnern des Priwalls gesandt. »6 mal 2 Fahrkarten (werden) rechtzeitig per Post zugestellt«, steht in dem Anschreiben, das mehr als 1000 Mal an die Bewohner des Priwalls verschickt wurde.
»1000 Mal Porto, 1000 Mal müssen nun Anträge ausgefüllt, abgeschickt, registriert, geprüft, bearbeitet und dann 1000 Monatskarten verschickt werden – und das auch noch jeden zweiten Monat, jeden zweiten Monat 2 mal als 1000 Monatskarten. Da wird sich die Post aber freuen«, rechnet die Travemünder SPD vor.
Ein Foto soll die neue Monatskarte auch nicht mehr haben: »Das ist auch gut so, denn nun kann doch endlich Tante Frieda aus Haselünne den Priwall mit der Karte von Erika aus der Wiekstraße oder Monika aus dem Pötenitzer Weg die Fähre benutzen, ohne dass es auffällt. Auch Onkel Herbert aus sonstwo nimmt nun die Karte von Egon aus der Mecklenburger Landstraße oder von Hugo aus der Alten Werft«, heißt es in der Pressemitteilung der Travemünder SPD. »Nein, Herr Nibbe, das ist kein gelungenes Business, das ist einfach nur stümperhaft gemacht, am Kunden vorbei! Sozial ist es wohl auch nicht«, schließt Wolfgang Hovestädt. TA/PM
Quelle: In Auszügen Pressemitteilung SPD Travemünde, TA, Fotos: SPD Travemünde, Archiv TA
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Kommentare
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Kommentar von Hans Berg am 23.06.2012 [0,0/0]
Sehen wir das doch mal positiv! Die Post mach Umsatz, die Verwaltungsmittarbeiter der Fährbetriebe können endlich mal arbeiten, das Fährbüro hat endlich mal Kundschaft, wir alten Säcke dürfen beim Antragausfüllen endlich mal wieder unseren Geist bewegen und der Weg zum Fährbüro sorgt für Mobilität ... Tja, tja, was kann man dazu noch sagen?!
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Kommentar von Frusti am 23.06.2012 [0,0/0]
Zustimmung zum Kommentar!! Jeder muss sparen, nur der Stadtverkehr nicht?? Außerdem ist das eine Möglichkeit, wieder auch für andere mit den nicht persönlichen Karten die Fähre zu benutzen. Meine Besucher wird es freuen. Denen schicke ich dann einfach diese Monatskarte zu. Betrug ist ja soo einfach heutzutage. Auf einen regen Fährbetrieb!!
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Kommentar von Wolfram Plewa am 23.06.2012 [0,0/0]
Nach dieser »Neuerung« muss also gar nicht gespart werden. Oder, Herr Pluschkell vom Aufsichtsrat?
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Kommentar von Olaf Unweck am 23.06.2012 [0,0/0]
Ich vermag keinem der Kommentatoren folgen. Denn ich hatte einen Traum. Es scheint ganz anders zu sein. Die jetzigen 2014er-Karten laufen aus. Neue bekommt nur wer einen Antrag schreibt. Schon sind es weniger, die kostenlos fahren. Die werden zwar noch wie beim Abo monatlich zugeschickt, aber nicht mehr lange. Monatlich abzuholen werden sie alsbald sein. Persönlich. Dann werden sich noch weniger die kostenlosen Tickets holen und dann wird der Fährbetrieb sagen, das lohnt nicht mehr, weil die Priwallaner diese Karten eigentlich gar nicht brauchen und stellt diesen Unfug ein. Also wie gesagt, ich hatte einen Traum.
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Kommentar von Rudi Lichtenhagen am 23.06.2012 [0,0/0]
Als Neupriwaller fülle ich gerade meinen zweiten Antrag innerhalb von 3 Monaten aus. Bevor ich mich in das allgemeine Erstaunen einklinke, würde mich die Erklärung für die Verfahrensänderung sehr interessieren. Vielleicht reagiert Herr Nibbe auf dieser Seite auf die Darstellung der SPD (Hallo, Herr Pluschkell!!??), die mir aus der Seele spricht!
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Kommentar von Hans Rehtanz am 24.06.2012 [0,0/0]
Moin, moin. Mit der Einführung einer kostenlosen Tageskarte (nach Antrag) würde es sogar zu Neueinstellungen kommen. Ein wenig mehr Bürokratie, etwas höhere Kosten was solls, man muss es dem Bürger doch nicht zu einfach machen. Bei dem Ideenreichtum der Verantwortlichen kann ich nur sagen: »De Dummen ward nich all. Is wedder n ganzen Koppel voll vun seid.« Tach ook!
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Kommentar von Manfred Hilpert am 25.06.2012 [0,0/0]
Ich begreife die Aufregung nicht. Dabei existiert seit 1955 Parkinsons Gesetz. »Danach entwickelt sich der Angestelltenstab in jeder Verwaltung nach der Formel: x =ac{2 k ^ m + L}{n} Dabei ist k die Zahl der Angestellten, die Beförderung anstreben, indem sie neue Untergebene einstellen; m die Anzahl der Arbeitsstunden pro Person, die der Anfertigung von Memoranden im internen Büroverkehr dienen; L ist die Differenz zwischen dem Alter der Einstellung und dem Alter der Pensionierung und n die Zahl der Verwaltungseinheiten, die vom Personal des Büros tatsächlich erledigt werden. x ist die Zahl der neuen Angestellten, die von Jahr zu Jahr angeheuert werden müssen.«(copy and paste aus wikipedia) Also,was soll?s.
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