POLITIK
Travemünde 05.05.2012
20. Waldplausch der BiP
Die Bürgerinitiative Behutsame Priwallentwicklung e.V. (BiP) hat heute zu ihrem 20. Waldplausch eingeladen. Diese Bezeichnung für ein öffentliches Treffen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für eine langfristig angemessene Entwicklung dieses Kleinodes an der Ostsee und auch vor den Toren Lübecks interessieren, entspricht sicherlich dem Grundanliegen des Priwall, nämlich ein ruhiger und erholsamer Ort für alle Menschen zu sein und zu bleiben.
Aber die Waldpläusche der BiP sind auch immer Anlaß zur politischen Information und des Gedankenaustausches. So auch bei diesem kleinen Jubiläum.
Sicherlich war es in letzter Zeit etwas ruhig gewesen, was die öffentlichen Aktivitäten der BiP betrifft, so der Vorsitzende Siegbert Bruders bei der Begrüßung von mehr als 20 Gästen. Sie alle, so zum Beispiel die Camper oder Segler und natürlich auch die Bewohner des Priwall sind von der Entwicklung betroffen. Doch sei die vermeintliche Ruhe kein Zeichen für Untätigkeit. Die BiP arbeite gemeinsam mit anderen an neuen Konzepten sowohl zum Passathafen als auch zum ehemalige Krankenhaus.
Inzwischen habe die BiP ein Banner in TRAVEMÜNDE AKTUELL geschaltet um auch weiterhin öffentlich wirksam auf den Priwall und seine Entwicklung hinzuweisen. Die BiP, so Bruders, möchte gerne alle von den Planungen des Waterfrontprojektes Betroffenen einladen, auch Banner zu schalten, um eine größere Breitenwirkung zu erzielen.
Mit Sorge, was viele Anwesende bestätigten, sähe man die zahlreichen aufgestellten Bauzäune um einige Gebäude hinter denen ein Bild des langsamen Zerfalls zu beobachten sei. Hierdurch signalisieren die politisch und verwaltungsmäßig für den Priwall Verantwortlichen, dass der Stillstand zu einem gewaltigen Rückschritt für den Priwall führe. Allmählich stelle sich die Frage, ob das, was die Politiker mit dem Waterfrontprojekt vor vielen Jahren gewollt haben, noch in die heutige Zeit passe (was die BiP ja immer bezweifelte).
Aus den Verträgen mit Hollesen ergeben sich finanzielle Verpflichtungen zum Beispiel für den Bau einer Promenade. Ob die Hansestadt Lübeck angesichts der katastrophalen Finanzlage überhaupt noch in der Lage ist, dafür Geldmittel aufzubringen, wird immer unwahrscheinlicher. Zwar hat die BiP schon seit je vor diesem Gigantismus gewarnt, aber auf Grund der neuen Entwicklungen müssen das Waterfrontprojekt und seine Verträge erst recht auf den Prüfstand. Die Diskussion ergab schließlich, dass sich so neue politische Angriffspunkte abzeichnen würden und die BiP in der Lage ist, politisch wieder mit weiterführenden Konzepten eine neue Runde in der Diskussion um die behutsame Entwicklung des Priwall anzustoßen.
Alsbald stünde wieder eine Bürgerversammlung auf dem Priwall an und auch das 4jährige Bestehen der BiP. Anlaß genug, die Weiterentwicklung des Priwall wieder auf die polititsche Bühne zu bringen. KEV