ORTSGESCHEHEN
Travemünde 05.04.2012
Neues von der Superbaustelle an der Küste
Im Schatten schafft es das Thermometer 2 Grad höher als es der Wetterbericht voraussagte und die Sonne scheint, dass es eine wahre Freude ist. Es sind immerhin 10 Grad im Schatten. Doch im leichten Nord-Ost von 3 Windstärken ist warmes Einpacken angesagt.
Vorösterliche Emsigkeit im Gucken und Suchen tut sich auf. Studienobjekt ist die neue Strandpromenade. Eigentlich die fast neue Strandpromenade (das Glas ist halb voll) oder auch die Baustelle aller Baustellen in Travemünde (das Glas ist halb leer). In den kalten Tagen tat sich ja auch nichts und so war das »werden die denn überhaupt fertig–Objekt« nicht so ganz die erste Adresse.
Heute plötzlich wie ein Paukenschlag in Farbe sind 12 bunte Fahnen an der Ecke Strand- und Travepromenade gehisst, als wollten sie sagen »ha, wir sind schon da«. Und sie machen ja kräftig was her. Zugleich unterstreichen sie auch eine schöne Botschaft: genau dort werden heute noch die wenigen Granitplatten verlegt, um diesen Bauabschnitt abzuschließen.
Großzügig gesagt, denn Details werden noch ergänzt und nachgearbeitet so unter der neuen Strandterrasse. So eine Art Tribüne wird es werden. Und die kann man sich schon vorstellen, wie sie später aussehen soll. Das Metallgerüst steht bereits und nach Ostern werden die Oberflächen montiert.
Gegenüber solchen großen Objekten sind natürlich die kleinen aber feinen Details etwas benachteiligt. Man muss schon genau hinsehen. Jeder Abgang zum Strand hat jetzt im Boden eine Nummer eingraviert bekommen. Für die ganz Orientierungslosen – jedenfalls was die Himmelsrichtung betrifft – sind bereits zwei Kompassrosen in Granit eingelassen. Jetzt ist klar, wo der Wind herbläst. Weitere Kompassrosen werden folgen.
Wo die Sitznischen »klein« und »groß« vorgesehen sind, kann man an den Erdarbeiten erkennen. Dort sind bereits vertikal Betonplatten für die Begrenzungsflächen eingelassen. Neue Bäume sind gepflanzt. Sie werden sorgfältig betreut und erhalten ab und an eine Dusche Wasser. Absolutes Highlight sind jetzt schon die Drehstühle am Grünstrand. Keine Absperrung ist dicht genug, um die sonnenhungrigen Baustellenfreaks davon abzuhalten, die jetzt schon beliebte Einrichtung nur von der Kaiserallee aus zu begutachten. Nein – hier wird gesessen und den Stuhl in die Sonne gedreht.
Der Blick auf die Ostsee vereint Natur und Maritimes. Es ist immer was los: vorbeiziehende Dampfer, Segelschiffe und die kleinen grünen und roten Fahrwassertonnen vor dem Hintergrund der mecklenburgischen Küste sind bei jedem Wetter ein Hingucker. Eben. Was auch immer der Wetterbericht meint: das gilt auch für Ostern! KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele