Fehlt es an Gemeinschaftssinn in Travemünde?

Michaela Berning-Tournier lebt seit 2006 in Travemünde. Ihre Bilder waren unter anderem schon im Travemünder Kreuzfahrt-Terminal zu sehen bei der legendären Ausstellung »4 Tage im März« im Jahre 2008. Sowie im Vorjahr in Lübeck mit den »Fiktiven Geschichten aus der Vorderreihe, der Flaniermeile Travemündes« (Bericht hier). Fritz Toelsner von Radio Travemünde sprach mit der Künstlerin in der Sendung »Travemünder Journal« jetzt über ihre Projekte und die »Stadt der Wissenschaft«.

Im Rahmen der Sendung sprach Michaela Berning-Tournier auch über ihr aktuelles Kunstprojekt im Lübecker Stadtteil Buntekuh. Dort gäbe es einen »Runden Tisch« mit sehr engagierten Leuten, berichtete die Künstlerin. »In Travemünde kenne ich solch einen Gemeinschaftssinn nicht.«

Moderator Fritz Toelsner verwies daraufhin auf den Verein Kunst und Kultur. »Das scheint mir eine sehr an die Vogtei gebundene Angelegenheit zu sein, und das ist ein doch relativ privater Kunstbereich«, erwiderte aber Berning-Tournier. Um in Travemünde auszustellen, wünsche sie sich einen öffentlichen Raum. Das Kreuzfahrtterminal lobte sie. »Aber jeder weiß hier in Travemünde, dass das unbezahlbar ist und eigentlich nichts getan wird, um das zu ändern. Und darum steht der auch immer leer.« Was sie schade findet, denn dort hätten schon tolle Ausstellungen stattgefunden. Mit öffentlichen Geldern der klammen Stadt sei nicht zu rechnen und Sponsoren sehe sie auch weit und breit nicht. »Ich sehe auch das Engagement der Künstler hier nicht in die Richtung wandern. Wir orientieren uns dann dahin, wo die Möglichkeiten bestehen«, so Berning-Tournier. TA