WIRTSCHAFT
Travemünde 31.03.2012
Memoria für Johannes Heesters
Melanie Schmidt gewinnt Sonderpreis beim Berufswettbewerb
An dem erst kürzlich verstorbenen Star beeindruckte die angehende Floristin besonders, dass er 87 seiner 108 Lebensjahre auf der Bühne präsent gewesen ist. Bei der Gestaltung des Raumschmucks hat sich Melanie Schmidt dabei viele Gedanken gemacht (s. Kasten unten).
Das hat sich gelohnt: Für ihr Werk erhielt sie den Sonderpreis für gelungene Raumgestaltung beim Berufwettbewerb der Floristenoberstufe. TA
So beschreibt Melanie Schmidt ihre Arbeit:
Ich habe mich für den erst kürzlich verstorbenen Johannes Heesters entschieden, weil mich sehr beeindruckt hat, dass er 87 seiner 108 Lebensjahre als darstellender Künstler auf der Bühne und vor der Kamera stand.
Der Knöterich-Strang symbolisiert dieses lange Leben, wird zum Ende hin dünner und weniger wie auch die körperliche Kraft. Herr Heesters bevorzugte – obwohl er ein gefeierter Star war – eine schlichte und disziplinierte Lebensweise ohne Skandale und allzuviel Luxus. Daher ist der Blumenschmuck eher reduziert gehalten, einzelne Blüten- und Bewegungsformen sollen erkennbar sein. Als geborener Holländer liebte Herr Heesters Tulpen; Hyazinthen waren, nach Aussage von Frau Rethel-Heesters seine Lieblingsblumen.
Frack, Zylinder und Lackschuhe und dazu blütenweiße Accessoires wie Handschuhe, Schal und Knopflochnelke galten als sein Markenzeichen, so dass Weiß in Schattierungen die Haupt(nicht)farbe ist.
Hierbei stehen die Rosen für seine immer währende Eleganz und der Mohn für die Individualität des Herrn Heesters. Dazu die flammende Leidenschaft des Künstlers, der romantische Verführer – dargestellt mit tiefem Rot und den ewig Junggebliebenen verbinde ich mit frühlingshaftem Maigrün.
Das Rot als aktivste aller Farben bildet mit dem Maigrün den stärksten Aktiv-Passiv-Kontrast: seine immense Schaffenskraft und seinen Tod.
Melanie Schmidt
1 http://www.blumenhaus-kufahl.de