ORTSGESCHEHEN 3 1
Travemünde 28.03.2012
TDHG ist entsetzt!
Die »Persiluhr« im Zippel-Park war ein historisches Stück Travemünde !
Die Travemünder Dienstleistungs- und Handwerkergemeinschaft (TDHG) erklärt in einer Pressemitteilung: »Die »Persiluhr« im Zippel-Park war ein historisches Stück Travemünde! Daß dem so ist, sahen die Travemünder Handwerker schon im Jahr 1989 so, als die damals noch »Travemünder Handwerkergemeinschaft« eben diese Uhr auf eigene Rechnung und mit viel persönlichem Einsatz restaurierte.
So wurden zum Beispiel einzelne Ziegel von Hand geformt und den Originalen nachempfunden. Das eiserne Skelett komplett instandgesetzt und verzinkt, Glasscheiben erneuert etc. – eben alles in Handwerkstradition. Die Uhr wurde zu diesem Zweck komplett zerlegt und »wiederaufgebaut«. Durch diese Maßnahme wurde Sie schon damals vor einem geplanten Abbau gerettet. Als Gegenleistung für die Instandsetzung bekamen wir – die TDHG – das Recht, fünf Jahre auf zwei Werbeseiten an »unserer Uhr« auf die Restauration mit unserem Logo hinzuweisen.
Als die Uhr später schlecht bis gar nicht vermarktet wurde, durften wir sie trotz unseres Interesses nicht mehr nutzen. Wir haben die Uhr jedoch nie aus den Augen verloren. Denn wir sehen in ihr nicht nur ein Stück Travemünde, sondern auch ein Stück Tradition unserer Gemeinschaft. Als jetzt alle Lübecker Werbeuhren in den Fokus gerieten, wurden wir durch die Öffentlichkeit gebeten, uns um den Erhalt der »Persiluhr« zu kümmern. Diesem Wunsch entsprachen wir sehr gern, eben aus den zuvor genannten Gründen. Zeitnah wurden über den politischen Weg Kontakte zur Verwaltung hergestellt. Diese entwickelten sich jedoch sehr zäh. So musste tagelang auf Rückrufe gewartet werden. Als diese dann erfolgten, war ein Interesse der Verwaltung an diesem Thema jedoch kaum spürbar. Unerwartet schien sich ein Zeitgewinn zu ergeben, denn der »hanseatische« Bausenator Boden verkündete öffentlich einen Abbaustop der Uhren. Jetzt wurde parallel der Kontakt zu der Werbefirma gesucht. Jedoch kam von dort der erste Rückruf an jenem morgen, als die Uhr schon fast auf dem Tieflader lag und direkt entsorgt wurde.
Wir sind erstaunt, verärgert und entsetzt das weder die Werbefirma Ströer, der die Restaurierung und die damit verbundene Tradition bekannt war, als auch die Verwaltung der Hansestadt Lübeck diese »Entsorgung« verhindert haben.
Wie verbindlich darf man also die Anweisung eines durch den Bausenator verhängten Abbaustop bewerten ? – Vielleicht sollten wir in Zukunft unsere »Passat« im Auge behalten, damit die nicht ausversehen zum abtakeln wegkommt!
Ehrenamt und Bürgerengagement sollten gerade von einer Verwaltung beachtet werden und ebenso die Tatsache, dass manche Entscheidungen einer gewissen Zügigkeit bedürfen! Machen statt debattieren ist das Motto – hier in Travemünde funktioniert vieles durch Travemünder Engagement – in der Lübecker Verwaltung funktioniert vieles leider nicht!« PM
Quelle: Text: Pressemitteilung TDHG, Foto: KEV