Von wegen Abbau-Stopp:

Jens Oehlkers von der Travemünder Dienstleistungs- und Handwerkergemeinschaft (TDHG) hatte sich auf den Bericht in den »Lübecker Nachrichten« vom 20. März verlassen: »Stadtuhren: Boden verkündet Abbau-Stop« hieß es da in der Schlagzeile. Die Zeitung hatte Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden mit den Worten zitiert: »Zurzeit werden erst einmal keine Straßenuhren mehr abgebaut.« Sechs Tage später ist die historische Persil-Uhr im Dr. Zippel-Park verschwunden.

Seit der letzten Ortsrats-Sitzung (TA berichtete) bemüht sich die Handwerker-Gemeinschaft um die Rettung der Persil-Uhr. Nicht zum ersten Mal: In einer aufwändigen Sanierungsaktion retteten die Handwerker die Uhr im Jahre 1989 schon einmal. Es war die erste größere öffentliche Aktion der Gemeinschaft, entsprechend hängt die Geimeinschaft an der Uhr, aber auch für viele Travemünder hat sie schon den Status eines Denkmals.

Seit Tagen schon führt Jens Oehlkers Gespräche, hat mit Dr. Klotz von der Stadt telefoniert und mit Frau Peters von der Ströer-Werbung. Die hätte telefonisch zugesagt, dass die Uhr nicht verloren ist, sondern eingelagert wird, berichtet Oehlkers. Seit Montagmorgen versucht er, Verantwortliche ans Telefon zu bekommen.

Nun hofft man in Travemünde, dass die Uhr wirklich eingelagert wurde und nicht vernichtet, was angeblich beteiligte Arbeiter gesagt haben sollen. Und alle fragen sich, wenn doch jeder gewusst hat, dass die Uhr erhalten bleiben soll und gern von den Handwerkern übernommen wird, warum man sie nicht einfach hat stehen lassen... TA