ORTSGESCHEHEN
Travemünde 12.02.2012
Waterkant mit Gletscher
Das Niedrigwasser bringt es an den Tag. Innerhalb der letzten 3 Tage ist der Pegelstand von fast 6 m auf heute, am Sonntag, knapp unter 4,25 m, also um 1,75 m gefallen. Zur Zeit des Hochwassers hatten wir starken N bis NO Wind, der bei schon tagelangen niedrigen Temperaturen das Eis in die Trave trieb und auch am Strand zusammenschob.
Der Eismatsch war so dicht, dass er ein Problem für die Motorkühlung der Lotsenboote wurde. Schlepper »Flemhude« musste aushelfen. Nach dem der Wind nun gedreht hatte, begann am gestrigen Pegel der Trave nach seinem Höchststand und der Ostsee an der Travemündung kontinuierlich zu sinken und gab damit viel Strand frei.
Nun war zu sehen, wie hoch die Dünung und der Wind aus östlichen Richtungen Eisschollen übereinander schichtete und den Eismatsch über den Strand schob, der dort vereiste. Diese fast gletscherartige Eislandschaft war das Erlebnis des Sonntagnachmittags.
Viele Spaziergänger zog es an den Strand. Was von der Ferne so einfach aussah, entpuppte sich bei der ersten Annäherung als ziemlich schwieriges Gelände. Aber es gab einige Stellen, an denen auch ältere Erwachsene den Kindern gleich die Eisbarriere zum Sandstrand und Wasser hinunterklettern konnten.
Natürlich musste dieses Ereignis auch mit der Kamera festgehalten werden. Nicht nur für das Familienfoto als Erinnerung an diese eigenartige und faszinierende Welt, sondern auch mit vielen bizarren Details war der Ausflug heute an die Küste eine ertragreiche Suche nach seltenen Fotomotiven. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele