NATUR & UMWELT
Travemünde 05.02.2012
Winterliche Impressionen vom Brodtener Steilufer
Immer wieder zeigt der Blick nach unten wie mächtig die Kräfte der Natur mit dem kleinen Stück Ostseeküste umgehen. Auf halber Strecke nach Niendorf gibt es Kaffee und Kuchen zum Verweilen mit Blick auf die See, die Neustädter und Lübecker Bucht.
Unten am Wasser gibt es keinen Weg, vielleicht Trampelpfade, aber oft nicht einmal diese wenn die Brandung die Fußstapfen überspült oder der Schnee friert und das Ostseewasser seine Eisschollen ablegt, übereinander schiebt und verkrustet.
Abgestürzte Bäume liegen quer und nötigen den Wanderer zum Kletterer zu werden – mal über die Baumstämme, mal drunter durch. Es sind wenige, die sich in dieses kleine Abenteuer wagen.
Gutes Schuhwerk und noch ein gutes Maß an Körperbeherrschung bei verstecktem Glatteis, rutschigen schrägen Flächen und vielleicht auch zum Klettern sollte der Brandungswanderer schon mitbringen.
Doch allmählich baut sich im Kopfe ein geschulter Blick auf, für das was geht und was nicht geht und vor allem, ob die Prozedur auch auf dem Rückwege zu schaffen ist.
Herrchen mit Hund sind oft unterwegs, die Einzelgänger und Naturfans ebenso wie Motivsucher mit ihrer Kamera. Sicher haben die Wandersleut auf dem Höhenweg den geruhsamen Genuss des Schlenderns in freier Natur mit leiblichen Genuss von Kaffee, Kuchen oder auch einem Glas Wein.
Dererlei ist vielleicht 30 Meter tiefer auch gewünscht, wird aber sicherlich nicht erwartet. Das Ziel ist der Weg und die Belohnung kommt ganz am Schluss: eine Erfahrung mehr, eine kleine Herausforderung mit den Kräften der Natur. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele