KUNST & KULTUR
Travemünde 31.01.2012
Das alte Theater
Ein Interview mit Schauspieler Peter Bause
TA: Herr Bause, sie kommen gerade von der Textprobe. Was ist denn eine Textprobe?
Peter Bause: Da trifft man sich immer, wenn man es sehr lange nicht gespielt hat. Wir haben das einen Monat nicht gespielt und es gibt ja hier ein Wort das andere. Da muss man sich dann bisschen früher treffen und das noch mal »durchsabblen« das Ganze.
TA: Erzählen Sie mal, hatten sie einen Hänger? Oder gings?
Peter Bause: Nee, es ging. Manches hat gewackelt, aber dazu versammeln wir uns ja und hoffen, dass das dann gut geht.
TA: Nun geht es in dem Stück um die Eitelkeiten am Theater?
Peter Bause: Ja.
TA: Müssen Sie sich jetzt selber vorführen in dem Stück?
Peter Bause: Ich? Nein, ich nicht. Ich persönlich überhaupt nicht, in der Hinsicht. Es sind je die drei Richtungen: Dieses alte, fast Repräsentationstheater, das vertrete ich. In der Mitte sitzt der Kollege der jünger ist, der sehen muss wie er hinkommt. Und ganz außen sitzt ein ganz junger Kollege, der das radikale junge Theater vertritt. Und diese drei Meinungen stoßen nun aufeinander. Und da brauch ich mich nicht zu verändern in meinem Alter. Denn ich vertrete ja dieses Theater, das man spielen soll wie die Stücke geschrieben worden sind.
TA: Und wer ist jetzt der mit den Eitelkeiten?
Peter Bause: Naja, eitel sind sie alle drei, weil sie da ihre Meinung vertreten und fast unversöhnlich sind. Es hat eben jeder seine Eitelkeiten.
TA: Das Abendblatt hat von einer Satire geschrieben, die Welt von einer Komödie. Was ist es?
Peter Bause: Ich würde sagen, es ist eine Komödie. Das ist auf den ersten Blick beim Lesen nicht zu entdecken, weil man sagt: Drei Schauspieler diskutieren darüber, wie man Hitler spielt. Aber dieser Hitler ist nur ein Einstieg, um dann zu zeigen, was das Theater für Anforderungen stellt an die Zuschauer und an die Darsteller. Es ist eine Komödie. Tiefe Komödie.
TA: Ja, Nazis sind ja immer so ein Thema. Muss ich Angst haben als Zuschauer, dass ich an der falschen Stelle lache?
Peter Bause: Um Gottes Willen, nein, überhaupt nicht. Das hat Frau Walser (Autorin des Stücks, Anm. d. Redaktion) sehr gut erkannt und war wohl früher auch selber Schauspielerin, um nicht in solche Abgründe zu kommen. Darum geht’s gar nicht. Das wird nicht behandelt, das Grundlegende.
TA: Kennen Sie Travemünde schon ein bisschen?
Peter Bause: Ich kenne Travemünde sogar sehr gut. Ich war einmal schon da vor vielen vielen Jahren mit dem Stück »Kontrabass« und dann war ich noch mal da mit einem Soloabend von mir. Das ist alles schon viele Jahre her, aber dadurch kenne ich Travemünde.
- Mit: Peter Bause, Kristian Bader und Nicki von Tempelhoff
- Gastspiel der Hamburger Kammerspiele
- Spielzeit: 1 Stunde 15 Minuten
- Tag: Donnerstag, 23. Februar 2012
- Beginn: 19:30 Uhr
- Kulturbühne Travemünde (Aula der Stadtschule)
- Kirchenstraße 3-5 (gegenüber der St. Lorenz Kirche)
- 23570 Travemünde
- Eintritt: 22,00 Euro (zuzüglich VVK)
- Abendkasse: 25,00 Euro
- Vorverkauf in Travemünde: Buchhandlungen Elatus (Vorderreihe) und Nitz (Rose), sowie im Strandbahnhof (Bertlingstraße) und im Rosenhof (Priwall).
- Info unter Telefon 04502 – 7887 150
- www.kulturbuehne-travemuende.de
1 http://www.kulturbuehne-travemuende.de