VERANSTALTUNGEN
Travemünde 11.12.2011
Aufregender musikalischer Abend in der Kulturbühne
Mit viel Interesse waren die Fans von Geiger Peter Strothmann am Samstagabend zur letzten Vorstellung des Jahres der »Kulturbühne Travemünde« erschienen. Denn sie kannten den Künstler bereits von seinem gemeinsamen Auftritt mit Doris Kunstmann (TA berichtete). Bei der gemeinsamen Lesung kam es darauf an, sich auf die Texte der Vorleserin einzustellen, nun aber konnte er mit der ganzen Bandbreite seines Könnens sein Publikum verwöhnen.
Der Einstieg in sein Programm war eher ruhig und klassisch und hatte bereits einen ersten musikalischen Höhepunkt mit vier Highlights aus Musicals, deren Titel sein Publikum raten durfte. Das Publikum riet nicht schlecht.
Nicht nur dass Geiger Strothmann Bekanntes aus Rundfunk, Musikbühnen und Fernsehen präsentierte, auch viele Stücke aus eigener Feder kamen zu Gehöhr. So »Viva Russia«, mit dem der Künstler die Russische Seele einfangen wollte, danach sehr einfühlsam »Die Nacht der hundert Träume«.
Es folgte ein Musikstück, das ihm wohl seinen Namen als »Teufelsgeiger« einbrachte. Vielleicht nicht zu unrecht, denn recht teuflisch muteten die Läufe und technisch sehr komplizierten Passagen an, wo der Bogen nur so über die Saiten flitze und die Finger so schnell die Töne hintereinander abgriffen, dass man sie kaum sehen konnte. Fürwahr ein technisch und musikalisch sehr gelungenes Werk für Spezialisten.
Bei all den Musikstücken stand Strothmann zwar alleine auf der Bühne mit seiner Geige und optisch sehr pointiert auch sein Saxophon an der Seite, doch es war als würde ihn ein ganzes Orchester begleiten, mal sehr dominant, mal sehr dezent im Hintergrund und dann auch sehr gekonnt in der Instrumentierung.
Immer weiter kam sein Programm in den Bereich modernerer Musikstücke wie er sagte. Das hieß aber, dass die Musikstücke mitreißend mit Swing durchsetzt waren, so der Klassiker »Chattanooga Choo Choo« – wer kennt die Nummer nicht von Glenn Miller – oder auch seine eigene Version von »Girls, Girls, Girls«, mit der er sein Publikum swingend in die Pause entließ.
Mit einem Feuerwerk moderner Klassiker an dem sich auch die Jungen Leute – und nicht nur die – erfreuen und mitreißen lassen konnten, fand ein musikalisch interessanter und lohnender Abend seinen Höhepunkt und Ausklang. KEV
1 http://www.kulturbuehne-travemuende.de