GESCHICHTE 2 8
Travemünde 15.11.2011
»Nie wieder geteilt«
Private Initiative bewahrt Gedenkstein zur Wiedervereinigung vor einem Schattendasein


Denn seit längerer Zeit fand es Angela Radtke unwürdig, dass der Gedenkstein zum 03.02.1990, dem Tag der Öffnung der Staatsgrenze der ehemaligen DDR am Priwall/Travemünde/Schleswig/Holstein und Pötenitz in Mecklenburg-Vorpommern ein wahres Schattendasein führt. Dieser Gedenkstein ist ein Geschenk des Gemeinnützigen Vereins Travemünde an die Stadt Dassow und Pötenitz anlässlich der Grenzöffnung an diesem Tag.

So war es ihr Anliegen, diesem Gedenkstein einen dem Anlass entsprechenden Raum zu schaffen. Hierzu bekam sie das Mandat auch für den Heimatverein Dassow, den Tourismusverein Dassow, den Bürgermeister der Stadt und für den Gemeinnützigen Verein Travemünde dieses Projekt umzusetzen. Hierzu gehört auch ein neues Schild mit Hinweisen zur geschichtlichen Bedeutung dessen, was sich damals an dem nördlichsten Teil der ehemaligen DDR/BRD-Grenze abgespielt hat.
Die heutige Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein war zunächst Demarkationslinie nach Kriegsende 1945, dann ehemalige innerdeutsche Staatsgrenze DDR/BRD, Todesstreifen, Teil des »Eisernen Vorhangs« zwischen den Ost- und Westmächten und nun nach der Wende ein nationales Naturerbe in Deutschland sowie Teil des »Grünen Bandes«, dem Biotopverbundkorridor Europas, das durch weitere 22 Staaten Europas vom Eismeer bis ans Schwarze Meer verläuft.

Dies seien, so Angela Radtke »… gute Gründe für eine Informationstafel, die mit Fotos und Text den hier zahlreich Vorbeikommenden etwas über die Geschichte und insbesondere über die Bedeutung dieser Stelle berichten könnte«. Ein geeigneter Termin für die Aufstellung des Schildes wäre 03.02.2012, am Jahrestag Öffnung der Grenze BRD/DDR über den Ostsee-Strand am 03.02.1990.
Auf der schleswig-holsteinischen Seite findet sich ebenfalls eine kleine Fläche, die man viel schöner herrichten könnte. Dort am Eingang des Priwalls stehen bereits Hinweistafeln mit Infos zum Priwall bzw. ein Stadtplan von Travemünde.
Ein zusätzliches Willkommen an Schleswig-Holsteins Gäste zum kurzen Verweilen wäre der Bedeutung an diesem nördlichsten Teil der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze sicherlich angebracht. AR/KEV
Fotos: Karl Erhard Vögele (8), Hans Berg (1)