MARITIMES 5 9
Travemünde 13.09.2011
Kollision auf der Trave
Augenzeugen berichten von drei Warnsignalen, die die Priwallfähre am Montagabend noch abgegeben haben soll, aber da war es schon zu spät: Ein lautes Krachen folgte, die Fähre war mit einem russischen Frachter kollidiert. Zum Glück wurde niemand verletzt.
Der Unfall spielte sich soweit bekannt ist offenbar so ab: Das Russische Schiff soll Augenzeugenberichten zufolge klar Fahrwasser gefahren sein. Es fuhr Richtung See, während die Autofähre vom Priwall aus zur Stadtseite ablegte. Die Fähre »Pötenitz« rammte das Schiff und riss ein etwa 50 Zentimeter großes Loch an Steuerbord in den Bug. Aufgrund der Dunkelheit war dieser Schaden offenbar nicht gleich bemerkt worden sein.
Zunächst wollte der Frachter rückwärts zum Ostpreußenkai. Weil aber andere Schiffe auslaufen wollten wurde ihm von Trave-Traffic aufgegeben, draußen nördlich von Tonne 1-3 vor Anker zu gehen. Das Steifenboot »Habicht« der Wasserschutzpolizei machte sich dann auf den Weg und umrundete das Schiff. Daraufhin wurde das etwa 50 Zentimeter große Loch im Rumpf festgestellt. Der Frachter lichtete den Anker wieder und machte nun doch am Ostpreußenkai fest.
Die Priwallfähre »Pötenitz« zeigt äußerlich vor am Bug Schäden. Sie konnte ihre Passagier normal absetzen und liegt inzwischen am Kohlenhof.
Dem Vernehmen nach wird derzeit diskutiert, ob die Lichter des Frachters ordentlich gebrannt haben. Als sicher gilt, dass die Fähre den Frachter gerammt hat. Die Polizei ermittelt. TA
Externer Link zum Thema: Bericht auf HL-live.de
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Kommentare
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Kommentar von T.Meyer am 13.09.2011 [3,0/2]
Tjaaaa, es war nur eine Frage der Zeit bis soetwas passiert! Früher waren einige Jahre auf See Voraussetzung, um die Priwallfähren zu fahren! Nun muss das Personal nur einen 8 wöchigen Lehrgang absolvieren und schon darf man »hinters Steuer«! Mehr muss ich dazu ja wohl nicht sagen...
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Kommentar von Karl Erhard Vögele am 13.09.2011 [5,0/2]
Hallo Herr Meyer, meinen Sie denn wirklich, dass tagelanges Geradeausfahren über den Atlantik, das Einlaufen z.B. in New York mit Lotsen, das Festmachen eines vielleicht 200m langen Frachters an der Pier, der Umgang mit teils wenig ausgebildetem Personal kaum der englischen Sprache mächtig, die Bewältigung des Schriftverkehrs der sich aus allen diesen Dingen ergibt, das völlig andere Manövrierverhalten eines so großen Frachters usw. genau das ist, was jemand braucht, der hunderte Mal eine Fähre pro Tag quer über die Trave fahren muss bei teilweise rasch wechselnden sehr schwierigen Strömungs- und Windverhältnissen und das ohne vorfahrtsberechtigt zu sein? KEV
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Kommentar von Heinz Fährmann am 14.09.2011 [5,0/2]
Moin Moin T. Meyer. Wenn man ein Binnenschifffartspatent (A) absolvieren möchte, dann brauch man keine Fahrtzeiten auf See, sondern Fahrtzeiten auf Binnengewässern und die Vorraussetzung eines Matrosen. Die Trave ist zwar eine Seeschifffahrtsstraße, aber sie gehört zur Zone 2 und ist somit, mit dem Patent bis zur Mole rechtmäßig zu befahren. Außerdem ist dann natürlich auch Vorraussetzung bei der Prüfung des Binnenschifffahrtspatents, genauso gut über die Seeschifffahrtsstraßenordnung bescheid zu wissen, als auch über die Binnenschifffahrtsstraßenordnung. Teil 2 folgt!
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Kommentar von Heinz Fährmann am 14.09.2011 [5,0/2]
Teil 2: Außerdem hängt doch nicht eine Qualifikation von der Dauer der Ausbildung ab. Oder wie erklären Sie sich das einige 30 Semester studieren und andere nur 8? Oder warum darf man seinen Autoführerschein in den Sommerferien erwerben, wobei man in der Regel 2-3 Monate für braucht. Es bleibt der gleiche Stoff zu lernen, nur in kürzerer Zeit. Die Qualifikation ist aber die Gleiche. Noch etwas zum Nachdenken: Wußten Sie eigentlich, das es vor nicht langer Zeit noch Fährführer gab, die nur ein Travepatent hatten und Sie damit tagtäglich über die Trave geschippert haben?! Von daher sind die heutigen Fährführer viel besser ausgebildet als manch einer früher. Da man nicht nur das Binnenschifffahrtspatent erwerben muß, sondern auch verschieden andere Prüfungen ablegen muß, wie zum Beispiel Funkzeugnis und Radarpatent. Und dann kommt das mit Ihren nur 8 Wochen Ausbildung auch nicht mehr hin. Ganz abgesehen von der praktischen Ausbildung. Schönen Tag noch.
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Kommentar von T.Meyer am 14.09.2011 [1,0/1]
Lieber Herr Vögele, auf jeden Fall fühle ich mich als Passagier auf der Fähre deutlich sicherer wenn sie von einem Fährmann gefahren wird, der schon einige Jahre Erfahrungen auf der See gemacht hat, als von jmd, der nach NUR 8 Wochen die Fähre schon fahren darf. Ich bin täglich mit der Fähre gefahren und ich sage Ihnen, dass man sofort als Fahrgast bemerkt, ob ein »Neuling« oder einer der »Älteren« die Fähre fährt! Da ist ein deutlicher Unterschied zu merken und ich sage Ihnen, diese Meldungen von Kollisionen und Co werden sich in Zukunft sicherlich auf Kosten der Fahrgäste wiederholen, wenns so weitergeht!
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