IMPRESSIONEN
Travemünde 24.06.2011
Neues vom »Fundamt« Hermannshöhe
Und was man noch wissen sollte

Ebenso ungeklärt ist nun, wer es bereits nach zwei Tagen dort genommen hat und auch warum. Vielleicht will der »Wegnehmer« nur mal wissen, was »TA« jetzt schreibt – na ja, nicht schlecht. Dagegen blieb der Fahrradschlüssel liegen, zwar nicht unberührt, aber immerhin etwas anders zurecht gelegt. Da das »Fundamt« rund um die Uhr geöffnet hat, ist die Chance, dass der Eigentümer des Fahrradschlüssels sein Eigentum wieder abholt, gegeben.
Aber das 2-Pfennig-Stück, was lässt sich dazu sagen? Einen Zusammenhang mit Griechenland dürfte es nicht geben. Die Griechen brauchen Euros oder wenn sie aus dem EU-Währungsgebiet ausscheiden, Drachmen. Nein – das ist auch weit hergeholt. Nun hat die Hansestadt Lübeck 1,5 Mrd. Schulden. Aber die HL braucht EUROS und selbst wenn man das 2-Pfennigstück zur Bundesbank brächte, um es in EURO zu wechseln, würde dies kaum was bringen. Vermutlich würde der Umtausch die HL mehr kosten als der Wert des Geldstückes.

Parallelen zu manchem Einsparprojekt der HL tun sich auf, aber dieses Fass soll hier nicht geöffnet werden. An den Stammtischen soll ja die Chance bestehen bleiben, alle möglichen Varianten zum Schicksal des »Fundamtes« an der Hermannshöhe weiter zu entwickeln. So z.B. die Frage, ob sich hier die so genannten »Verwaltungsdoppelstrukturen« aufgetan haben, die nur Geld kosten und nix bringen. Ein sofortiger Beschluss der Bürgerschaft wäre notwendig, denn weit reicht der Arm dieses genialen Gremiums und es befasst sich nur mit ganz wichtigen Sachen.

Ja, Doppelstrukturen mag die derzeitige Mehrheit der Bürgerschaft nicht, obwohl sie noch nicht so recht gesagt hat, was eigentlich Doppelstrukturen sind. Das aber macht nix, denn Politik ist eine höhere Sache, da kann nicht jeder mitreden. So weit so gut. Wie nach jedem Gang am Brodtener Ufer gibt es Neues zu vermelden. So sind die Schilder, wonach der Brodtener Ufer Wanderweg teilweise wegen den Abbrüchen gesperrt sei, verschwunden, nach dem sich schon seit langem das Wandervolk hier und da eigene Trampelpfade geschaffen hat und derzeit nur noch die gefährlichen Stellen durch Flatterbänder gesichert sind. Auch mit dem Fahrrad kommt man einigermaßen durch. Für Kinder gibt es die Aussicht auf etwas ganz Erfreuliches: Neben dem derzeit nicht benutzen Gebäude der früheren Gaststätte Hermannshöhe entsteht ein Kinderspielplatz mit allerhand Rutschen, Türmchen, einem Buddelschiff und alles was die Kinder freut. Aber ein wenig Geduld ist noch notwendig. Es sind einige Arbeiten an den Fundamenten der Geräte notwendig, bis der Spielplatz freigegeben werden kann. Jedenfalls entsteht dort Systemrelevantes, was den Erlebniswert der ohnehin schon beliebten Hermannshöhe ganz wesentlich erhöhen wird. Das »Fundamat« als eher mit dem Charme einer öffentlichen Einrichtung versehenes Servicelelement im wohl geografischen und funktionalen Zuständigkeitsbereich des Kurbetriebes, muss nun weiter unter Beobachtung bleiben, in wie weit die Bürger durch Abstimmung mit den Füßen ihm die Gnade der weiteren Existenz gewähren. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele