FREIZEIT & TOURISMUS 2 2
Travemünde 08.05.2011
Priwall-Feriendorf: »Entwicklung stagniert seit 2008«
Stadt will Vermietungsregeln für Hauskäufer lockern

Bisher dürfen Käufer eines Ferienahuses auf dem Priwall das Haus maximal 8 Wochen im Jahr selbst nutzen, davon dürfen nur 3 Wochen in der Hauptsaison liegen. Die Stadt sieht darin einen »wesentlichen Grund für die zunehmenden Schwierigkeiten der Vermarktung«. Nach der geplanten neuen Regelung ist der Käufer weiter an einen Ferienvermieter gebunden, darf nicht selbst vermieten. Er kann aber einmal im Jahr frei festlegen, wann und wie lange er sein Haus selbst nutzt. TA
Aus der Vorlage, die demnächst diskutiert werden soll:
Bisher hat die Priwall Strand GmbH innerhalb des Geltungsbereiches des genannten B-Planes das Dorf 6 fertig gestellt und nur in geringem Umfang an Einzelerwerber veräußert.
Die weitere Entwicklung und Realisierung der Häuser in den Dörfern 4 und 5 stagniert seit der Wirtschaftskrise 2008. Ein wesentlicher Grund für die zunehmenden Schwierigkeiten der Vermarktung liegt in der sehr engen Bindung zur Einhaltung der touristischen Eigennutzung.
Es ist bisher geregelt, dass die Eigner eines Ferienhauses dieses maximal 8 Wochen im Jahr und davon auch nur 3 Wochen in der Hauptsaison selbst nutzen dürfen. Diese engen Bindungen bestehen fast nur auf dem Priwall, andere Ferienhausgebiete in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben deutlich geringere Bindungen zur touristischen Nutzung.
In Schleswig-Holstein werden unterschiedliche lockere touristische Bindungskonzepte getestet. In einigen Projekten werden 20% aller Häuser frei, ohne jegliche touristische Bindung, verkauft – die restlichen 80% mit touristischer Bindung (mit einem touristischen Vermittler oder Betreiber) mit jährlich 100 Tagen Eigennutzungsmöglichkeit. Die touristischen Bindungen an nur einen Vermittler/Betreiber laufen in mehreren Projekten nach 10 Jahren pro Bauabschnitt aus.
Die PLANET-Gruppe möchte das Angebot (20%/80%) in ihren Anlagen nicht anwenden, da die Gefahr besteht, dass der 20% Anteil die professionelle und teure Vermarktung seitens der Vermittler/Betreiber preislich unterbietet, was zur Folge hat, dass kein Vermittler/Betreiber für den 80% Anteil bereit ist, den Standort auch überregional mit notwendiger ökonomischer Kraft zu vermarkten.
Die PLANET-Gruppe hat ein Konzept entwickelt, wonach 100% der Häuser pro Dorf einer touristischen Bindung unterliegen, jedoch so, dass der Hausinvestor 1 Mal im Jahr im Mai seinen Buchungskalender für das Folgejahr mit Eigennutzung- und Vermietungszeiträumen gestalten darf, ohne selbst vermieten zu dürfen. Damit wird die notwendige professionelle Vermarktung des Standortes durch die einschlägigen Vermittler/Betreiber (z.B. Novasol, Landal, DanCenter) gesichert.
Quelle: Vorlage Fachbereich 5 vom 24. März 2011