ORTSGESCHEHEN
Travemünde 22.04.2011
Karfreitag am Brodtener Ufer
Es wird sicher viel los sein, an so einem schönen Tag wie heute. Ob es wohl gut ist, gerade am Brodtener Ufer den Feiertag zu begehen? Heute, Karfreitag, an Ostern 2011, war keine Wolke am Himmel zu sehen. Am Morgen gegen 10 Uhr schon Temperaturen über 10 Grad, und 4 Windstärken aus NO war es recht frisch auf dem schönsten Wanderweg, den Travemünde an der Küste zu bieten hat.
Aber alles blieb übersichtlich und vielen Menschen war anzumerken, dass sie sich dieses wunderbare Erlebnis auch durch gar nichts verderben lassen möchten. Weder die Radfahrer hatten es eilig – sie warteten geduldig bis es zwischen den Fußgängern hindurch weiterging – wenn es auch wie immer einige Zappelige auf ihrem Eisengaul gab.
Viele waren Tagesgäste und sicher auch Osterurlauber – auch viellicht zum ersten Mal an der Küste. Und Einige hatten sich bei diesem blauen Himmel und der Erwartung von Sonne pur auch so angezogen, wie man es an so einem Tage am Rhein, am Kaiserstuhl oder auch in Berlin auf dem Kudamm zu tun pflegt.
Doch sah man sie, so hatte man doch etwas Mitleid, denn sie froren alle tapfer vor sich hin. Die Küstenfreaks allerdings waren eingepackt, als wollten sie dem April nicht trauen und gaben sich noch etwas winterlich und vor allem winddicht verhüllt. Blüten in weiß und Gelb gaben dem Auge die ersten kräftigen Farben als bunte Tupfer in die Landschaft zum kräftigen Blau der Ostsee.
Wer zum Verweilen und Beobachten aufgelegt war, konnte die Uferschwalben beim Anflug auf ihre Nisthölen beobachten oder auch, wie sie auf einem Zweig in luftiger Höhe über der Brandung für kurze Zeit verweilten, Brandungsangler standen in den Fluten und warfen ihre Angel aus oder einzelne Menschen suchten eine ruhige Stelle und blickten still und nachdenklich auf die See.
Wer sich dieses schöne Erlebnis gönnen möchte, hat noch jede Zeit dieser Welt. Das Wetter wird bleiben, vor allem die Sonne. Gerade am Morgen nach 9 Uhr zeigt das Brodtener Ufer seine schönste Seite. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele