VERKEHR
Travemünde 21.03.2011
Warnstreik legte Busverkehr lahm
Leere Haltestellen, volle Straßen: Am frühen Montagmorgen streikten in Lübeck die Busfahrer und das Fährpersonal zum Priwall. Die Busse der LVG waren nicht betroffen. Der Warnstreik war bereits am Freitag angekündigt worden. Viele Fahrgäste stiegen deshalb auf das Auto um.
Am frühen Montagmorgen warteten nur vereinzelt Fahrgäste an den Haltestellen. Sie hatten Pech: Beim Stadtverkehr fuhr kein einziges Fahrzeug. Erst nach 7 Uhr kam der Busverkehr wieder in die Gänge und um 8.15 Uhr fuhren alle Linien wieder nach Plan. Für viele Berufstätige war das zu spät. Sie mussten sich nach Alternativen umsehen. Die Taxi-Fahrer hatten gut zu tun. Besonders zum Ende des Streiks kamen zum üblichen Berufsverkehr aber noch viele private Autos auf die Straßen. Stellenweise bildeten sich lange Staus.
Auch die Priwallfähre wurde bestreikt. Fußgänger konnten aber stündlich übersetzen. Krankentransporte, Notdienste und Sicherheitsdienste wurden im Einsatzfall sofort gefahren. Alle anderen mussten warten.
Zur Stärkung wurden die Streikposten gut versorgt: frische Brötchen, Bouletten und Kaffee waren bei Temperaturen knapp über null Grad willkommen.Willi Nibbe, Geschäftsführer des Stadtverkehrs, bedauerte, dass ausgerchnet die treuesten Fahrgäste, Pendler und Schüler, unter dem Arbeitskampf leiden müssen.
Für ihn war der Streik überflüssig. Silvia Reichert von Ver.di forderte dagegen ein neues Angebot in der aktuellen Tarifrunde. Weitere Streiks schließt sie nicht aus. Unterstützung bekommt sie dabei offensichtlich von den Busfahrern: Alle hätten sich beteiligt. Am Donnerstag verhandeln Arbeitgeber und Arbeitnehmer weiter. HL-Live/KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele