POLITIK 1 3
Travemünde 04.09.2010
Nicht-Öffentliches Spaßbad
SPD stellte Waterfront-Projekt vor
Wer mit der Wirkung von Powerpoint-Vorträgen auf den Menschen vertraut ist, wird die Leistung des Publikums anerkennen, am Ende der Veranstaltung noch Fragen gestellt zu haben. Die Travemünder SPD hatte zum Informationsabend ins Travemünder Kreuzfahrt-Terminal eingeladen. Nacheinander referierten Andrea Gastager (LTM), Uwe Kirchhoff (Kurbetrieb) und Annekatrin Lorenzen (Stadtplanung).
LTM-Geschäftsführerin Andrea Gastager erzählte etwas zum Thema Marktforschung, Kurdirektor Uwe Kirchhoff berichtete über die Zahl der Gästebetten in Travemünde (3.011) im Verglich zu anderen Bädern (Timmendorf 6.500, Kühlungsborn 8.000), bevor dann Annekatrin Lorenzen tatsächlich das Projekt vorstellte, das zusätzlich etwa 1.300 Ferienwohnungsbetten plus Hotel plus Low-Budget-Hotel auf den Priwall bringen soll. Ein Zuschauer warf den Referenten vor, das Publikum würde mit Zahlen »eingelullt«.
Für Aufmerksamkeit sorgten die Ausführungen zum geplanten Spaßbad, das mangels städtischer Zuschüsse nicht öffentlich zugänglich sein wird. Ein Schwimmbad-Zuschuss sei nicht möglich, führte Lorenzen aus.
Wolfgang Hovestädt als Travemünder SPD-Ortsverbandsvorsitzender hatte eingangs die Gäste begrüßt, darunter Vertreter aus Wirtschaft und Politik und auch die »Bürgerinitiative behutsame Priwall-Entwicklung« (BiP). Eckhard Erdmann von der BiP hatte am Eingang kleine gelbe Flyer unter dem Titel »15 Argumente gegen Waterfront« verteilt. Darin wurde unter anderem behauptet, der Verkehr auf dem Priwall würde erheblich zunehmen, an den An- und Abreisetagen wäre ganztägig Stau. Wolfgang Hovestädt (SPD) widersprach dieser Darstellung. Erdmann wiederum berief sich auf Zahlenmaterial, das auch von der Stadt käme.
Erdmanns Frage zu den tatsächlich von der Stadt veranschlagten Einnahmen wollte Stadtplanerin Lorenzen nicht beantworten. Daraufhin kündigte der BiP-Vorsitzende an, die Zahlen selbst zu veröffentlichen. TA