MARITIMES
Travemünde 21.08.2010
CTL Containerbrücke geht auf Reisen nach Amsterdam – Schlepper Claus und Axel im Einsatz
Denn die Barge ist während des Verschiebens von der Kaikante an Bord wegen des verhältnismäßig kleinen Gewichtes der Containerbrücke kaum tiefer ins Wasser eingetaucht. Die Beladung war daher innerhalb kurzer Zeit möglich. Anschließend begann man mit dem Laschen und Seefestmachen. Die Firma Cargotec ist mit dem Transport beauftragt worden. Die Firma Mammoet aus Rotterdam erledigt den Seetransport und hat den Schlepper CLAUS sowie die Barge »SMIT ANAMBAS« eingechartert. Die Verladung der zweiten Containerbrücke soll am 2. September erfolgen.
Der Schlepper CLAUS gehört mit seiner Pfahlzugstärke von 64 t zu den größeren Schleppern in der Ostsee und ist aufgrund seiner Bauweise ideal für Verschleppungen dieser Art geeignet. Auf der Trave assistiert der zweite in Lübeck stationierte Schlepper von J. Johannsen & Sohn, AXEL. Dieser Transport zeigt wiederum, dass die Lübecker Häfen mit den Schleppern AXEL und CLAUS kurzfristig über recht leistungsfähige Schlepperdienstleistungen verfügen können. Doch gibt es strukturelle Änderungen auf den Märkten, auf denen die Lübecker Firma J. Johannsen & Sohn ihre Dienste anbietet. Da in den Lübecker Häfen die Schlepper nur noch in Sonderfällen oder bei starken Winden benötigt werden, sieht die Firma ihre Zukunft in den Gewässern der Nord- und Ostsee.
Die zudem stark zurückgehenden Überführungen von Bauteilen oder halbfertigen Schiffskaskos für die europäische Werftenindustrie sorgen dafür, dass generell viele Schlepper künftig nicht mehr in den deutschen Häfen und nahegelegenen Gewässern arbeiten und stationiert sein können, so Geschäftsführer Michael Schaefer. Dies hat eine Verlagerung der Aktivitäten zur Folge. Künftig wird der Schlepperbetrieb unter anderem auf überregionale Verschleppungen und Seebaustellen, mit dem Fokus auf die Dienstleistungen rund um die Erstellung von Offshore Windanlagen setzen. Hierzu müssen andere Schiffe angeschafft bzw. die vorhandene Flotte umgebaut werden. Die permanente Aufrechterhaltung von Schleppdienstleistungen für Schiffe, die Lübeck und Travemünde anlaufen, sei, so Schaefer, bei aktueller Beschäftigungslage schon in naher Zukunft nicht mehr möglich.
Der Hafen verliert somit auf Raten eine wichtige Dienstleistung, was zum einen ein enormes Sicherheitsrisiko darstellt und zum anderen zu einem Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Häfen führt. Die Firma Johannsen & Sohn ist darum bemüht, der Stadt in Kürze ein Sicherheitskonzept anzubieten, welches zumindest Schleppdienstleistungen für akute Notfälle vorsieht, so Schaefer abschließend. MS/KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele