BLAULICHT
Travemünde 04.08.2010
Die Polizei geht baden

Andreas Sankewitz, Vorsitzender der GdP Lübeck-Ostholstein, berichtet von dramatischen Zuständen. Alleine für die Bewachung der beiden aus der Sicherungsverwahrung entlassenen Männer in Lübeck müssen 50 Beamte abgestellt werden – und das mitten in der Urlaubszeit. Die Einsatzkräfte aus Lübeck bekommen jetzt sogar Unterstützung von der Insel Fehmarn, obwohl dort Hochsaison ist. »Es gab überhaupt kein Konzept für die Situation«, kritisiert die Gewerkschaft.
Der zweite Vorsitzende Matthias Stahl der GdP-Regionalgruppe berichtet von den Auswirkungen der ständigen Einsparungen bei der Polizei für den normalen Bürger: In warmen Sommernächten werden Einstätze wegen Ruhestörungen nicht mehr gefahren. Zusätzlich verschärfen Großveranstaltungen wie die Travemünder Woche und Fußballspiele die Situation.
Aktuell bildet Schleswig-Holstein rund 200 neue Beamte im Jahr aus. Nach Schätzung der Gewerkschaft müssten es 500 neue Polizisten sein. Sankewitz weiß aber, dass das nicht möglich sein wird. Schon jetzt sei die Ausbildungsstelle in Eutin voll ausgelastet.
Was die Beamten am Mittwoch ins Wasser trieb, war das Sparpaket der Landesregierung. So soll das Pensionsalter von 60 auf 62 erhöht werden. Weihnachts- und Urlaubsgeld wurden schon gekürzt, die Arbeitszeit wurde verlängert. Sankewitz und seine Kollegen hoffen jetzt auf die Hilfe der Bevölkerung. Ähnlich wie beim Kampf um die Uni Lübeck sollen sich die Bürger auch für die innere Sicherheit einsetzen. VG
Quelle: Artikel HL-live.de, Foto: JW/VG
1 http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=62878