POLITIK 1
Travemünde 10.07.2010
Waterfront: Umweltsenator sieht Schwächen im Hollesen- und im BiP-Konzept

Der Senator sieht dabei durchaus einen städtebaulichen Bedarf, das Gelände um den Passathafen zu ordnen. Allerdings gemeinsam mit den aktiven Priwallern: »Ich selbst bedaure es sehr, dass Herr Hollesen nicht die Gelegenheit ergriffen hat, mit denjenigen, die auf dem Priwall aktiv sind, die für die Zukunft des Priwalls aktiv sind, sich ins Gespräch zu begeben und eine für den Priwall verträgliche Gesamtkonzeption zusammen zu erarbeiten.«
Im Entwurf der »Bürgerinitiative behutsame Priwall-Entwicklung (BiP) sieht er die Schwäche, »dass es da um Eigentumswohnungen geht. Die Hansestadt Lübeck hat kein Interesse daran, Eigentumswohnungen am Passathafen zu errichten«, so Möller. Dort solle jahrein jahrhaus Leben herrschen. »Das heißt wir wollen hier eigentlich Ganzjahresnutzung und Eigentumswohnungen passen da nicht hinein.«
Auch den Hollesen-Entwurf sieht Möller kritisch: »Die Schwächen des Hollesen-Entwurfs aus meiner persönlichen Sicht liegen darin, dass er einfach zu massiv ist. Und dass er die ganze Reihe am Passathafen hier, das ganze Gelände massiv überformen wird. Ob das im Zusammenspiel der Ostseebäder noch lange eine nachhaltige Konzeption ist, wage ich zu bezweifeln.«
Möller kritisiert, dass für das Gelände kein öffentlicher Wettbewerb stattgefunden habe sondern ein Investorenbezogenes Bauleitverfahren. Auch die Entwicklung des Masterplans sei investorenbezogen geschehen. Er hätte es vernünftiger gefunden, von Anfang an einen Wettbewerb zu machen, nachdem der Masterplan von den städtischen Bedürfnissen her definiert worden wäre. »Dann hätten wir möglicherweise jemanden gefunden, der sich sowohl in den speziellen Bedarf des Priwalls und die städtischen Anforderungen gefügt hätte als auch in das finanzielle Konzept, das die Hansestadt Lübeck da erwartet hätte.« TA