ORTSGESCHEHEN
Travemünde 10.06.2010
Aqua-Top: Widerstand wächst
Am Donnerstagvormittag waren drei Mitarbeiter der Lübecker Schwimmbäder mit weiteren Sperrholzplatten angerückt, um die Verbretterung Schaufenster im Aqua-Top-Komplex fortzusetzen (TA berichtete). Diesmal bei einem bestehenden Laden.
Die großen Holzplatten wurden links vom Haupteingang der Wandelhalle angebracht, die vom Ostsee-Shop genutzt wird. Christian Jäger vom Ostseeshop wies die Leute vom Bäderbetrieb darauf hin, dass die Aktion, sofern sie nicht umgehend rückgängig gemacht werde, eine Strafanzeige wegen Nötigung zur Folge haben werde. Nach kurzer Beratung wurden die Bretter dann wieder entfernt und stattdessen der leerstehende Strandbasar verbrettert.
Das Thema Aqua-Top beschäftigt nicht nur Bevölkerung und Touristen, auch Wirtschaft und Politik arbeiten an neuen Maßnahmen. Die Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft (TWG) bereitet eine Unterschriften-Aktion vor. Und in der CDU wird derzeit ein Bürgerschafts-Antrag diskutiert, die Verhandlungen mit der Maritim-Hotelgesellschaft nach einer letzten Frist zu beenden und dann den langwierigen Klageweg zu beschreiten. Das würde voraussichtlich Jahre dauern, so dass die leeren Läden dann eigentlich wieder vermietet werden könnten. Wie Uwe Bergmann, der für das Landprogramm der Travemünder Woche zuständig ist, am Mittwoch im Ortsrat berichtete, vermietet der Bäderbetrieb allerdings überhaupt keine Räume im Aqua-Top aus Sorge, die laufenden Klagen mit bestehenden Mietern zu verlieren. Viel mehr kann man eine Sache eigentlich nicht festfahren.
So wird eine Sommer-Saison 2011 und folgende mit der dank Lübecker Senatsbeschluss nun teilentmieteten und teilverbretterten Ruine immer wahrscheinlicher.
Bislang gibt es nur einen sicheren Abriss-Termin: Dann, wenn das Gebäude einzustürzen droht. Bei »Gefahr im Verzug« darf abgerissen werden. Aber so marode ist das Aqua-Top dann doch wieder (noch) nicht... TA