VERANSTALTUNGEN
Travemünde/Kücknitz 27.05.2010
»Unter vollen Segeln in den Hafen«
Ausstellung zu »50 Jahre Passat in Travemünde« im Industriemuseum Geschichteswerkstatt Herrenwyk

Die Viermastbark »Passat« ist ein bedeutendes Schifffahrtsdenkmal und seit 1960 ein stolzes Wahrzeichen von Travemunde. Das Schiff gehörte einst zur Flotte der berühmten »Flying-P-Liner« der Hamburger Reederei F. Laiesz. Sie wurde 1911 bei Blohm & Voss in Hamburg zum Preis von 680.000 Goldmark für den Getreide- und Salpetertransport im Handel mit Südamerika gebaut.
Heiligabend 1911 trat die Passat ihre erste Reise von Hamburg zum Kap Horn nach Chile an. 1951 wurde die »Passat« zu einem frachttragenden Schulschiff umgebaut und erhielt einen 1000-PS-Motor.

1957 wurde die »Passat« außer Dienst gestellt. Damit wurde das letzte deutsche Großsegelschiff aus dem Verkehr genommen.
Die Stadt Lübeck kaufte 1959 das stolze Schiff und rettete es vor dem Abwracken. Seit Januar 1960 liegt der Tiefwassersegler auf dem Priwall in Travemünde. Das Schiff diente zunächst der Schleswig-Holsteinischen
Seemannsschule als Schulstätte und wurde 1966 als Museum und internationale Begegnungsstätte – z. B. für deutsch-französische Segelkurse – in Betrieb genommen.

In späteren Jahren diente die »Passat« als Jugendherberge und wurde mit Toiletten, Waschräumen und Duschen ausgestattet. 1978 wurde das Schiff als Beispiel für die deutsche Seefahrtsgeschichte unter Denkmalschutz gestellt. Ein Jahr später wurde der Verein »Rettet die Passat e. V.« gegründet der sich für den Erhalt des Schiffes einsetzt.
Nach einer Grundinstandsetzung bei der Lübecker Flender Werft in den Jahren 1997/98 dient es wieder als Veranstaltungsort Museumsschiff und Gruppenunterkunft. 106 Betten in 35 Kajüten stehen zur Verfugung, sowie drei Tagungsraume. Außerdem kann auf der »Passat« geheiratet werden.

Die Ausstellung geht auf die bewegte Fahrtgeschichte der »Passat« ein und zeigt dann die verschiedenen Etappen ihrer 50jährigen Liegezeit in Travemünde.

Die Ausstellung wird am 28. Mai 2010 um 19.30 im Industriemuseum eröffnet. Es sprechen Dr. Wolfgang Muth, der Leiter des Museums, und Ingo Petersen, Vorsitzender der »Passat-Stiftung«, die die Ausstellung finanziert hat. Die Veranstaltung wird musikalisch vom Lübecker Passat-Chor umrahmt.
Ein umfangreiches Begleitprogramm bietet Aktivitäten für Kinder, Vorträge und Lesungen sowie eine monatliche Führung durch ehemalige Kapitäne aus dem Verein »Rettet die Passat« an. Die Aktivitäten können im Museum und auf der Internetseite www.die-luebecker-museen.de abgefragt werden.
Das Museum ist freitags von 14.00 bis 17.00 Uhr und samstags und sonntags jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 2,50 €, ermäßigt 1,- €.

Quelle: Text: Pressemitteilung Lübecker Museen, TA; Fotos: TA
1 http://www.die-luebecker-museen.de