POLITIK
Travemünde 22.05.2010
Teerfunde am Passathafen
BiP: »Sachverständiger Mücke stellte vor 2 Jahren fest: Keine Altlasten«

Im April des Jahres 2008 kommt der Ingenieur Mücke zu folgender abschließender Aussage: »Als Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen wird (..) festgestellt, dass im gesamten Untersuchungsgebiet in den untersuchten Bereichen (KVF 01 – KVF 13) keine schädlichen Bodenveränderungen gemäß Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) § 2 Abs. 3 vorliegen. Eine Gefährdung über den Wirkungspfad Boden – Grundwasser und Boden – Mensch besteht nicht. Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen im Sinne des BBodSchG sind nicht erforderlich. Der Altlastenverdacht konnte für die untersuchten Bereiche (KVF 01 bis KVF 13) ausgeräumt werden.«
Jetzt stellt derselbe Sachverständige fest, dass in dem fraglichen Bereich giftiger Teerschlamm lagert, der innerhalb der nächsten 5 Jahre entsorgt werden muss. Wann der Gutachter den Teeschlamm entdeckt hat, geht aus der Meldung in den Lübecker Nachrichten nicht hervor.
»Vielleicht wusste er damals schon davon?«, rätselt Eckhard Erdmann, Vorsitzender der BI behutsame Priwallentwicklung e.V., »und hat plötzlich Sorge, dass ihm sein altes Gutachten um die Ohren fliegt. Bereits damals haben ja viele Priwaller gesagt, dass es Altlasten geben muss. Gut, dass die BiP in ihrem Entwicklungskonzept 500.000 € für Altlastensanierung eingestellt haben.«
»Für uns sieht es so aus, als wäre das Gutachten damals so erstellt worden, um die Bürgerschaft in Sicherheit zu wiegen. Der ganze Vorgang ist schon ein Skandal. Auch im letzten Bericht der Bauverwaltung an die Bürgerschaftsmitglieder werden die Altlasten ja noch mit null Euro angesetzt. Nun bleibt der Stadt von den erhofften Einnahmen für Waterfront, nicht einmal rechnerisch mehr etwas übrig,« erklärt Erdmann abschließend. BIP
Quelle: Pressemitteilung BiP, Foto: Archiv TA/KEV
1 http://www.bipriwall.de