MARITIMES
Travemünde 12.05.2010
Schiffsschraube als neues maritimes Denkmal am Hafenhaus
Seit heute (12.05.10) hat sie diesen Platz eingenommen: auf dem Platz direkt vor dem Hafenhaus am Skandinavienkai. LHG-Geschäftsführer Heinrich Beckmann: »Damit wird der maritime Charakter des Hafenhauses noch weiter hervorgehoben. Außerdem ist die Schraube ein weithin sichtbares Monument, das auf die große Schiffbau- und Hafentradition in der Hansestadt hinweist.«
Der Propeller hat eine interessante Geschichte. Ende der 70er Jahre wurde er im Auftrag des VEB Dieselmotorenwerks Rostock beim VEB Propellerbau in Waren/Müritz oder in Wismar gegossen. Die Schiffsschraube ist aus Mangan-Bronze, hat einen Durchmesser von 4,5 Metern, wiegt rund 8,5 Tonnen und ist für eine Antriebsleistung von 9000 PS ausgelegt.
Das 150 Meter lange DDR-Frachtschiff »Pritzwalk«, gebaut 1979 bei der Rostocker VEB Schiffswerft Neptun, fuhr mit dieser Schraube als Hauptantrieb. Ende 1994 lieferte die Rostocker Reederei F. Laeisz den Propeller als Muster nach Lübeck. Denn die »Pritzwalk«, die F. Laeisz inzwischen von der Deutschen See Reederei (DSR) Rostock übernommen hatte, sollte mit einem neuen Propeller aus Nickel-Aluminium-Bronze ausgerüstet werden.
Die damalige Lübecker Propellerbau-Firma »Schaffran Propeller Lehne & Co« fertigte und lieferte die neue Schraube und erhielt von der Reederei F. Laeisz die nicht mehr benötigte alte Schraube. Sie sollte eingeschmolzen und verarbeitet werden, was aber aufgrund eines zu hohen Bleianteils in der Legierung nicht möglich war. Der Propeller gelangte schließlich über die Lübecker Possehl-Stiftung zur LHG am Konstinkai.
Die Nachfolgefirma »Schaffran Propeller + Service GmbH« nahm sich auch jetzt wieder der Schraube an. Vor der heutigen Aufstellung wurde sie gründlich aufgearbeitet, wurde poliert, gemustert und mit Klarlack überzogen. Stefan Lange, Mitgesellschafter bei Schaffran: »Diese Arbeit hat uns viel Freude gemacht. Große Schiffsschrauben sind in Lübeck leider selten geworden.«
Auf ihrem rund 2,5 Tonnen schweren Ständer aus Stahl schmückt die Schraube nun das Hafenhaus. Wer sich den Propeller ansehen will, kann dies jederzeit an der Adresse Zum Hafenplatz 1 in 23570 Lübeck tun. Alle Busse der Travemünde-Linien halten unmittelbar am modernen und architektonisch aufwendigen Terminal-Gebäude. Auch Parkplätze stehen zur Verfügung. Die öffentlichen Bereiche des Hafenhauses, zum Beispiel das Betriebsrestaurant »Speisendeck« und die große Terasse, sind frei zugänglich und bieten neben Speisen und Getränken einen beindruckenden Blick auf den Skandinavienkai.
Quelle: Pressemitteilung LHG
1 http://ww.lhg-online.de