VERANSTALTUNGEN
Travemünde 29.01.2010
Konzertlegende im Rosenhof
Veranstalter Fritz Rau berichtete über 50 Jahre hinter der Bühne
Geboren im Jahre 1930, beginnen Fritz Raus Schilderungen in der dunklen Zeit. Er sei bis 1945 ein überzeugter Hitler-Junge gewesen, bekannte er ganz offen, worauf er alles andere als stolz sei. Nach dem Krieg sei er dann »durch Jazz entnazifiziert« worden. »Der Jazz ist die Verkörperung der Freiheit und der Individualität und daher bis zum heutigen Tage allen Diktaturen ein Dorn im Auge«, meinte Rau.

Es folgten Erzählungen von seinem ersten Konzert, das er am 2. Dezember in der Stadthalle Heidelberg veranstaltete. Wie er, als es an der Konzertkasse mit dem Vorverkauf nicht lief, sich die Karten einfach bündelweise in die Taschen stopfte und jeden ansprach, erst die hübschen Studentinnen, dann die Kommilitonen, schließlich sogar den Straßenbahnschaffner, und am Ende war das Konzert ausverkauft. So setzten sich die Geschichten fort von der Zeit des Jazz bis zum Rock ’n’ Roll.
Das Publikum, das die Zeit, die dort geschildert wurde, größtenteils selbst miterlebt hatte, freute sich über die treffenden Schilderungen. Immer mehr Anekdoten folgten und schließlich wurde fast jeder Satz des Vortragenden mit Lachern der dankbaren Zuhörer quittiert.
Zwischendurch gab es auch Musik zum Hören, vorgetragen von Gitarrist und Sänger Dr. Jürgen Schwab.
Wer sich im Schneetreiben hintraute zum Rosenhof, der wurde belohnt, denn hier erlebte man endlich mal wieder zwei Könner auf der Bühne, die dort auch hingehören. TA