Endstation Schlauchboot

Ausstellungseröffnung, Musik, Lesung und ein Interview mit Kapitän Schmidt von der »Cap Anamur«: Ein Programm, das bewegt, gab es am Freitagabend in der Travemünder Künstlerei.

Zunächst wurde Künstlerin Inka Susanna Wiedemann mit ihren Meeres-Bildern vorgestellt. Die Ausstellung »Was meinen Sie, wenn Sie sagen Sie lieben das Meer?« ist jetzt im Obergeschoss der Alten Vogtei (Vorderreihe 7) zu sehen. Die Laudatio hielt Wolfgang Frischmann.

Dann las Anja Es ihren eindrucksvollen Text aus Sicht eines 19jährigen Bootsflüchtlings, erzählte noch einmal die Geschichte der »Cap Anamur« und stellte dann Kapitän Schmidt einige Fragen. Die Vorstellung etwa, dass Kreuzfahrtschiffe bei ihren nächtlichen Fahrten die kleinen Schlauchboote mit Flüchtlingen ohne etwas zu merken »unterpflügen«, während die Gäste luxuriös feiern, bewegte.

Mit dem Prozess um die Männer der »Cap Anamur«, die ihre Pflicht erfüllten und Leben retteten, dafür in Italien mit dem absurden Vorwurf des »Menschenhandels« vor Gericht gestellt und schließlich freigesprochen wurden, haben die Ankläger eine enorme Aufmerksamkeit für das Thema erzeugt. TA