GASTRONOMIE
Travemünde 03.10.2009
Souvenirs statt Sahnetorte:
Inventarverkauf in der legendären Hermannshöhe läuft
Ein paar ganz besondere Souvenirs, fast schon etwas fürs Heimatmuseum, sind darunter: Auf einige Besteckteilen ist noch der Name »Beythien« eingeprägt, die Gastronomen-Familie prägte über Jahrzehnte bis 1960 die Hermannshöhe. Dass das Besteck immer noch in Gebrauch ist, zeigt wieder einmal, dass damals eben Qualität produziert wurde.

1960 übernahmen Fritz und Gerda Köster die Hermannshöhe, und 1975 begann dann die Ära der Familie Schmidt. Werner Schmidt kam aus Masuren (Ostpreußen), Ilse Schmidt und Sohn Michael kamen aus Kaiserslautern, Sohn Stephan erblickte im damaligen Priwall-Krankenhaus das Licht der Welt.
Der vor fünf Jahren verstorbene Werner Schmidt war in den 1970er Jahren Oberkellner bei Köster, übernahm dann 1975 das Restaurant und Ausflugscafé am Steilufer. Bis Oktober 2009 führte es dann Ilse Schmidt mit ihren Söhnen Stepahn, der in der Küche war, und Michael, der seinen Arbeitsbereich am Tresen hatte. Unterstützt von bis zu 15 Saisonkräften im Sommer.

Natürlich wussten die Schmidts, dass die Stadt einen Verkauf Plant, Besichtigungen mit den Käufer hatte es schon gegeben. Am 1. Oktober 2009, erzählt Michael Schmidt, kam dann das Schreiben vom Liegenschaftsamt, dass der Pachtvertrag zum 30.9.2009 ausgelaufen ist und am 15. Oktober die Übergabe ist. Bis dahin läuft noch der Inventarverkauf.

Die Lübecker Bürgerschaft hat am 24. September den Verkauf der städtischen Immobilie in Nicht-Öffentlicher Sitzung beschlossen. Die Rede ist von 300.000 Euro.

Der neue Eigentümer wird wohl kräftig investieren, der Name »Hermannshöhe« soll bleiben. Laut Exposé, in dem die Stadt das Grundstück anbot, hat er dann noch 40 Jahre Zeit, sein Geld zu verdienen. 40 Jahre, hätte in dem Papier gestanden, erzählt Michael Schmidt. Vielleicht sind es auch ein paar Jahre mehr, die das abbrechende Steilufer braucht. Dann gehört die Hermannshöhe dem Meer. TA

Externer Link zum Thema: Die Geschichte der Hermannshöhe ist auch auf den Seiten des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde (GVT) beschrieben.
1 http://www.g-v-t.de/h63.html