Travemündes First Dog:

»Wir hatten ihn vor Obama, wir hatten die Idee zuerst«, scherzt Ina Werner-Esser, Leiterin der Travemünder Musikschule Seesaite. Bevor sich US-Präsident Barack Obama einen Portugiesischen Wasserhund ins Weiße Haus holte, wurde ihr Hund aufgrund der Schur schon mal mit einem Pudel verwechselt. Wasserhunde kannte keiner. Das hat sich geändert, mittlerweile wird sie laufend auf ihren 14 Monate alten »Enzo« angesprochen.

Ina Werner-Esser hat ein bisschen mit Allergie zu tun. Und einen Hund, der nicht alle Haare im Wohnzimmer verteilt, fand sie auch gut. Außerdem hat der Wasserhund ja Schwimmhäute: »Das passt perfekt zu Travemünde«, findet die Musiklehrerin. So kam sie auf die Rasse.

In Travemünde hat sie weiter keinen Wasserhund gesehen, vermutlich ist Enzo der einzige im Ostseebad. In Kiel und in Hamburg sollen noch weitere Exemplare leben. Der Travemünder Wasserhund kommt aus Holland, die Züchterin lebt in der Nähe von Rotterdam. In Deutschland gibt es nur zwei oder drei Züchter von Wasserhunden.

Wer jetzt aus Prestige-Gründen einen Obama-Hund haben will, kann das aber vergessen: Dann verkauft die Züchterin gar nicht erst einen Welpen, berichtet Ina Werner-Esser. Da wird sehr zwischen echtem Interesse und Angeberei unterschieden. Der Rummel um die Wasserhunde habe aus Sicht der Züchterin aber auch etwas Gutes: »Dass Leute darauf aufmerksam gemacht werden, dass man auch trotz Allergie einen netten Hund haben kann.« TA