VERANSTALTUNGEN
Travemünde 24.03.2009
Volkskunst: Upschöttels, Trachten und Teppiche
Werkwoche in der Ostsee-Akademie Travemünde geht am Mittwoch zu Ende
Upschöttels, historische Teppiche der Bauern- und Fischerfamilien, Bauern- und Trachtenschneiderei: Vom 20. bis 25. März 2009 treffen sich Kunsthandwerker in der Ostsee-Akademie Travemünde, um ihrer Passion nachzugehen. In drei traditionellen Werkstätten werden die Künste des Bandwebens, des Knüpfens historischer Teppiche der Bauen- und Fischerfamilien und die Bauern- und Trachtenstickerei gepflegt.
Da ist einmal die Werkstatt für Stickereien: Hier werden zum Beispiel noch wie früher Monogramme gestickt. Das hatte früher einen ganz praktischen Zweck: Die Wäsche wurde in alter Zeit ja noch zum Bleichen auf den Dorfanger gelegt. Und wenn dann ein Windstoß kam, konnte man anhand der Monogramme erkennen, wem die jeweiligen Tischtücher und Unterhosen gehörten.
Die zweite Werkstatt beschäftigt sich mit der Bandweberei, zum Beispiel Ostpreußischen Josten (Gürtelbändern). Manche werden nach Fotos aus alter Zeit nachgearbeitet. Andere Stücke, die erhalten sind, kann man im Berliner Völkerkundemuseum sehen. In der Werktatt von Hildegund Hergenhan (in Volkstanzkreisen nur als Gundl bekannt), lebt das Handwerk weiter.
Pommersche Teppiche werden in der dritten Werkstatt geknüpft. Nach Mustern aus der alten Heimat rund um die Ostsee. Der Kurs unter der Leitung von Margot Jäger, die aus Köslin stammt und heute in Nordrhein-Westfalen lebt, findet schon seit Mitte der 1990er Jahre statt. Anfänger schaffen bei ihr in den 6 Kurs-Tagen immerhin ein Quadrat (51 x 51 Knoten). Die Quadrate sind dann mit alten Handwerksmustern versehen, von Müllern, Bäckern, Fischern und Färbern. So wie man sie heute noch in ähnlicher Form am Maibaum sieht. Zuhause hat Margot Jäger eine eigene Web-Werkstatt, fertigt alles von der Rohfaser bis zum fertigen Kleidungsstück. Auch Teppiche, ihr größter misst bislang 1,55 Meter mal 2,30 Meter. TA
1 http://www.ostsee-akademie.de