POLITIK
Travemünde 07.02.2009
Hotelschiff Travemünde:
Travemünder Politik ist sich einig – alle wollen das Schiff
Aufgrund des nun entstandenen Zeitdrucks ist es nicht mehr möglich, das Projekt noch klein zu halten, um in Ruhe offene Fragen zu klären. Die Travemünder Politik zeigte sich flexibel und war nahezu komplett in der Vogtei erschienen.
Persönlich anwesend waren Klaus Petersen (CDU), Thomas Schapke (SPD), Carl Howe (GRÜNE) und Karl Erhard Vögele (FDP). Sie wurden von der Projektgemeinschaft, Peter Werner und Wolfgang Moebius, informiert. Dabei konnte Wolfgang Moebius gut über den Kreuzfahrer berichten, auf dem er früher selbst als Schiffsingenieur gearbeitet hatte.
Diplom-Ingenieur Peter Werner lebt seit 2004 auf dem Priwall und arbeitet im Bereich Maritime Projektentwicklung. Die Hauptidee sei, erklärte Werner, ein schwimmendes Hotel. So etwas würde bereits in den USA und in Dubai gemacht. Speziell an der »Maxim Gorkiy« zeigte sich auch die Hansestadt Hamburg interessiert, wie auch in den Hamburger Medien nachzulesen ist. Es gibt dort aber Probleme, einen dauerhaft festen Liegeplatz zur Verfügung zu stellen. Der Investor für das Travemünder Hotelprojekt braucht denn auch ein klares Signal von der Politik, dass Travemünde das Schiff möchte.
Mögliche positive Effekte eines Hotelschiffes für Travemünde:
- Schaffung neuer Bettenkapazitäten: Ohne Bebauungsprobleme, die Betten stehen kurzfristig (bereits 2009) zur Verfügung
- Neue Sehenswürdigkeit und Attraktion: (technisches, historisches und kulturelles Denkmal, Schiff mit hohem Bekanntheitsgrad)
- Theater und Kino: Ein Theater und ein Kino für Travemünde an Bord.
- Maritimes Museum: Möglichkeit der Besichtigung von Schiffsbrücke und Maschinenraum, ...
- Touristische Aufwertung: Signifikante touristische Aufwertung Travemündes
- Integration in Ortsarchitektur: Das klassische Schiff wäre ein optischer Gewinn für Travemünde
- Reiseanlass: Auch in der Nebensaison wäre Wohnen auf dem Kreuzfahrtschiff, Besichtigung des Schiffes, Nutzung der Einrichtungen ein Reiseanlass
- Arbeitsplätze: Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen durch das Proejkt
- Nachhaltigkeit: Nutzung eines existierenden Schiffskörpers, Ausbau/Renovierung in Phasen möglich, architektonisch zu Travemünde passend
- Nutzung: Flexible Nutzungsmöglichkeiten des Schiffes
- Wirtschaft: Zusätzlicher Umsatz für die Geschäfte, Restaurants, ...
Zum Vergleich: Die »Maxim Gorkiy« wäre mit 200 Metern größer als die in Travemünde sehr bekannte und beliebte »Deutschland«. Andere Schiffe liegen in einer ähnlichen Größenordnung. Die historische Gorkiy/Hamburg sieht gut aus, hat drei Restaurants an Bord, einen hohen Bekanntheitsgrad und eine richtige Fangemeinde in Hamburg. Das Schwimmbad wäre ausbaufähig zu einem öffentlichen Bad. Weiter könnten Schiffsbesichtigungen für Touristen durchgeführt werden. Aufgrund der hohen Sicherheits-Standards kann man ja ein Kreuzfahrtschiff in Betrieb nicht so ohne weiteres besichtigen.

Wenn das Schiff nicht mehr fährt, werden die Mannschaftsquartiere nicht mehr gebraucht, was zusätzlich Platz schafft. So könnte Travemünde kurzfristig rund 1000 zusätzliche Betten bekommen, ohne das aufwändige Verfahren eines Bebauungsplans und ähnlicher Hürden. Und mit der Möglichkeit, das Schiff zur Not noch einmal verlegen zu können, wenn sich in den nächsten 30 bis 40 Jahren die Planungen für Travemünde ändern.
»Wenn ein Kreuzfahrer in Travemünde liegt, belebt das die ganze Vorderreihe und die Geschäfte«, erklärte Wolfgang Moebius von der Projektgemeinschaft. Peter Werner bekräftigte noch einmal, dass ein Investor den Wunsch geäußert habe, das Hotel zu betreiben.

Es haben sowohl ein ausländischer Investor als auch inländische Investoren ihr Interesse bekundet, dieses Schiff als Hotel- und Eventcenter in Travemünde zu betreiben. Für einen Kauf in letzter Minute, der dem Schiff die Verschrottung erspart und es sowohl als wirtschaftlich rentables als auch kulturgeschichtlich bedeutendes Objekt weiterleben lässt, ist nun eine Zusage der Hansestadt Lübeck für einen permanenten Liegeplatz in Travemünde erforderlich. Die notwendige Infrastruktur beinhaltet einen Schiffsliegeplatz mit Strom-, Wasser- und TK-Anschluss, eventuell auch Gasanschluss und Entwässerung.
Die Travemünder Politik war sich einig, dass das Projekt für Travemünde positiv gesehen wird. Klaus Petersen (CDU), versprach, nun Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel zu informieren. Dann soll kurzfristig ein Gesprächstermin in Lübeck anberaumt werden.

Ziel muss sein, eine Zusage für einen Liegplatz zu bekommen, damit der Investor verhandeln kann. Das angedachte Schiff »Maxim Gorkiy« soll durch den Suezkanal durch sein und bei Suez ankern. Es würde angeblich Ende Februar in Indien erwartet und auf den Strand gesetzt. Und dann kommt der Schweißbrenner... TA