5.44 Uhr am Morgen: Fähre kracht in die Kaiserbrücke
»Man konnte Positionslaternen erkennen, Backbord, Steuerbord; diese Wahnsinns-Geräusche dabei, aber es war eben dunkel«, sagt Edgar Stute, der zur Zeit im Hotel Deutscher Kaiser Urlaub macht. Von dem Geräusch alarmiert, schauten die Augenzeugen um 5.50 Uhr aus dem Fenster ihres Hotelzimmers. In der Nacht konnten sie nicht viel mehr erkennen als die Laternen, aber die Geräusche seien so laut gewesen, als wenn ein schwerer Container krachend über die Straße gezogen würde.
Bis auf die Strandpromenade konnte man hören wie das Schiff volle Kraft zurück gab und laute, krachende Geräusche machte, wie man sie sonst nur bei Anlegemanövern im Hafen hört. Ein lautes Scheppern und Dröhnen, was für diese Uhrzeit ganz ungewöhnlich ist in dieser Lautstärke. Danach war das Krachen von berstenden Balken und Geräuschen zu hören, als wolle man in einen Container schweren Schutt kippen. Mancher wird wohl gedacht haben, da wird vielleicht irgendwo Bauschutt verladen. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Einlaufend in Travemünde kollidierte heute morgen um 05.44h die französiche RoRo-Fähre »MN Pelican« mit der Kaiserbrücke. Das Schiff befand sich auf der Reise von Hanko (Finnland) nach Lübeck (Seelandkai). Personenschaden entstand nicht. Wesentliche Teile der Brücke wurden bei dem Anprall erheblich zerstört. Die Anlage ist ab sofort gesperrt.
Die Kaiserbrücke ist nur noch Kleinholz. Einzelne Teile schwammen auf der Trave, mussten geborgen werden. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Vereinzelt treibende Holzteile werden durch Mitarbeiter des Lübecker Wasser- und Hafenbauamtes geborgen. Eine kurzfristige Sperrung der Seeschifffahrtsstraße Trave ist wieder aufgehoben. Beamte der Travemünder Wasserschutzpolizei führen zur Zeit erste Ermittlungen an Bord des verursachenden Schiffes durch.
Die Urlauber Edgar und Anja Stute hörten heute früh ein lautes Geräusch und sahen von ihrem Hotelzimmer-Fenster aus die Fähre, die mit der Kaiserbrücke kollidiert war. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
TA-Audio: Hören Sie die Augenzeugen Edgar und Anja Stute im Originalton.
Bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes besteht ein vorläufiges Auslaufverbot für das MN Pelican. Seeberufsgenossenschaft und das Bundesamt für Seeunfalluntersuchung in Hamburg werden später die weitere Bearbeitung übernehmen.
Das Ehepaar Studte wird jedenfalls Zuhause was zu erzählen haben: »So etwas erleben wir auf Langeoog natürlich nicht«, meint Edgar Stute. WSP/TA
Die Polizei sperrte die in weiten Teilen zerstörte Brücke ab. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Technische Daten »MN Pelican«:
»MN Pelican«
Heimathafen: Marseille
Länge: 154m
Breite: 22,7m
BRZ: 12076
21000 PS
Der Kopf der Kaiserbrücke ist völlig zerstört. Die Brücke gehört der Lübecker Hafengesellschaft (LHG). Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Holzeile der Kaiserbrücke wurden an die Travepromenade geschwemmt. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Die Fähre ist inzwischen in Lübeck, darf nicht auslaufen. Auf dem Wulstbug liegen noch einige Holzteile der Kaiserbrücke. Foto: WSP
Nachtrag: Erste Ermittlungen zur heute morgen gemeldeten Zerstörung der Travemünder Kaiserbrücke: Nach Auslesen geschriebener Daten, Befragungen und Technischen Überprüfungen an Bord ist ursächlich ein kurzfristiger Maschinenausfall auf der RoRo-Fähre MN Pelican. Wie er entstanden ist, muss durch fachtechnische Untersuchungen ermittelt werden.
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