BLAULICHT
Travemünde 05.02.2009
5.44 Uhr am Morgen: Fähre kracht in die Kaiserbrücke
»Man konnte Positionslaternen erkennen, Backbord, Steuerbord; diese Wahnsinns-Geräusche dabei, aber es war eben dunkel«, sagt Edgar Stute, der zur Zeit im Hotel Deutscher Kaiser Urlaub macht. Von dem Geräusch alarmiert, schauten die Augenzeugen um 5.50 Uhr aus dem Fenster ihres Hotelzimmers. In der Nacht konnten sie nicht viel mehr erkennen als die Laternen, aber die Geräusche seien so laut gewesen, als wenn ein schwerer Container krachend über die Straße gezogen würde.
Einlaufend in Travemünde kollidierte heute morgen um 05.44h die französiche RoRo-Fähre »MN Pelican« mit der Kaiserbrücke. Das Schiff befand sich auf der Reise von Hanko (Finnland) nach Lübeck (Seelandkai). Personenschaden entstand nicht. Wesentliche Teile der Brücke wurden bei dem Anprall erheblich zerstört. Die Anlage ist ab sofort gesperrt.
Vereinzelt treibende Holzteile werden durch Mitarbeiter des Lübecker Wasser- und Hafenbauamtes geborgen. Eine kurzfristige Sperrung der Seeschifffahrtsstraße Trave ist wieder aufgehoben. Beamte der Travemünder Wasserschutzpolizei führen zur Zeit erste Ermittlungen an Bord des verursachenden Schiffes durch.
Bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes besteht ein vorläufiges Auslaufverbot für das MN Pelican. Seeberufsgenossenschaft und das Bundesamt für Seeunfalluntersuchung in Hamburg werden später die weitere Bearbeitung übernehmen.
Das Ehepaar Studte wird jedenfalls Zuhause was zu erzählen haben: »So etwas erleben wir auf Langeoog natürlich nicht«, meint Edgar Stute. WSP/TA
Technische Daten »MN Pelican«:
- »MN Pelican«
- Heimathafen: Marseille
- Länge: 154m
- Breite: 22,7m
- BRZ: 12076
- 21000 PS
Quelle: Pressemitteilung Wasserschutzpolizeirevier Lübeck-Travemünde, Fotos: KEV, WSP