KUNST & KULTUR
Hamburg/Travemünde 15.11.2008
»...was erzählt das Meer?«
Travemünder Künstler Michael Weigel stellt beim Germanischen Lloyd in Hamburg aus
Unweit der St. Pauli Landungsbrücken und der Werft Blohm & Voss, wo 1911 die Viermastbark »Passat« vom Stapel gelaufen ist, in durchaus maritimem Umfeld also findet man das moderne Gebäude des Germanischen Lloyd. Die hochangesehene Schiffsklassifikations-Gesellschaft residiert in einem Gebäude aus Glas und Stahl, mit freundlichen Pförtnern am Eingang, Drehkreuzen, Ausweisen, die man sich an die Jacke pinnt. Ein modernes, kühles Gebäude. Für Wärme sogt die Kunst, und die kommt diesmal aus Travemünde.
Der Travemünder Künstler Michael Weigel läuft durchs Foyer, begrüßt die Gäste, ein Kellner reicht Sekt und O-Saft. Weigel ist ein wenig nervös kurz vor Ausstellungsbeginn. Obwohl er gerade aus New York zurück ist. Er begrüßt auch ein paar vertraute Gesichter: Heidi Jensen aus Travemünde, die zuhause ein Gemälde des Künstlers hängen hat und sich nun die Hamburger Ausstellung ansehen möchte.
Eva-Maria Schulze aus der Veranstaltungsabteilung der Lübeck- und Travemünde Marketing (LTM) ist privat da, sie hat mit Weigel im Rahmen der Veranstaltung »Sail Travemünde« gut zusammengearbeitet. Begeitet wird sie von Kerstin Neumann, Prokuristin der LTM und ebenfalls Kunst-Interessiert.
Im Hintergrund wird am Buffet gearbeitet, während als erster Redner Dr. Olaf Mager, Pressesprecher des Germanischen Lloyd, das Pult betritt. Mager zitiert Goethe: »Das freie Meer befreit den Geist«. Er hat zuvor mit Künstler Michael Weigel gesprochen, weiß, dass der seit 16 Jahren malt, ein Fundus an Erfahrungen, der sich in den Bildern widerspiegelt: »Je tiefer man sich in die Bilder wagt, umso stärker ist das Erlebnis«. Der Pressesprecher fordert die Zuhörer auf, hineinzuschwimmen in die Bilder, sich darin zu verlieren. Dann übergibt er das Wort an Kunsthistorikerin Dr. Susanne Timm.
Die Lübecker Kunsthistorikerin Dr. Timm holt etwas weit aus, fast bis zum Anbeginn der Menschheitsgeschichte, spricht von der Beziehung von Mensch und Meer. Weigels Bilder zeigen das Meer ohne Haltepunkte, keine Möwe, kein Schiff, kein Stein ist zu sehen. Die Kunsthistorikerin erwähnt den amerikanischen Maler des 20. Jahrhunderts Edward Hopper mit seinen nur scheinbar immer gleichen, menschenleeren Staßenszenen. Sie geht auf die Aktivitäten des Künstlers in New York und Miami ein, erwähnt dann auch Weigels Galerie im Maritim Strandhotel Travemünde. »Besuchen Sie ihn doch mal, so weit ist es nicht nach Travemünde«, fordert Dr. Susanne Timm das Publikum auf. TA
Externe Links zum Thema: Website von Künstler Michael Weigel und vom Germanischen Lloyd.