SPORT
Travemünde/Sahara 16.10.2008
Zum zweiten Mal in die Sahara:
Rally de Tunesie Erg Oriental 2008 vom 27.09. bis 11.10.2008
Nach der Ankunft in Tunesien ging es sofort in Richtung Süden. Von Tataouine aus wurde ein 80 km langer, für die Copiloten kniffliger Prolog gestartet. Im Anschluss ging es dann über 170 km weiter in das Camp El Borma. Hier belegten wir den 8. Gesamtrang und lagen nur wenige Minuten hinter den Führenden.
Da wir uns im Sperrgebiet von Tunesien bewegten und die sicherheitspolitische Lage angespannt ist, hatte das tunesische Militär alleine für die Rallye 4 Hubschrauber, 1 Flugzeug sowie 300 Soldaten mit entsprechenden Fahrzeugen an den Rallyestrecken postiert. Somit war die Sicherheit der Rallye gewährleistet. (Die berühmte Dakar Rallye fiel aus Sicherheits-gründen im Januar aus).
In El Borma waren vier Tage Camp und es wurden drei Etappen von dort in den Süden der Sahara gestartet. Die Königsetappe über 500 km war das Highlight. Ohne Probleme schaffte unser Nissan Pickup, der optimal von Auto Hagen in Neustadt vorbereitet wurde, die Strecke und wir konnten uns auf Platz 5 im Gesamtklassement nach vorne arbeiten. Ein kleines Schreck-Erlebnis war der Überschlag eines Teilnehmers direkt vor uns in den Dünen. Wir befreiten die Teilnehmer aus dem Fahrzeug (die gottseidank unverletzt waren), stellten das Fahrzeug wieder auf die Räder und weiter ging es.
Etwas Pech hatten wir dann in der Etappe von El Borma nach Ksar Ghilane. Über 150 km konnten wir das Spitzentempo des Führenden mitgehen, als wir dann in einer scharfen Linkskurve in eine Steinbarriere einschlugen und uns einen Dämpfer vorne links aus dem Querlenker rissen. Dank des Doppeldämpferfahrwerks konnten wir weiterfahren, mussten aber auf die 15 km Dünendurchfahrt verzichten. Als erstes Fahrzeug erreichten wir die Zeitkontrolle. Was für ein Glück wir hatten, erfuhren wir erst später. Die Dünen waren so hoch und weich, dass es nur drei Autos und ein Motorrad schafften, sich dort durchzukämpfen. Fast das gesamte Rallyefeld steckte fest und musste eine Außenübernachtung durchführen. Erst spät am nächsten Tag konnten die Rallyeteilnehmer befreit werden. Für ein Team kam es ganz dick, sie kamen erst am dritten Tag aus den Dünen. Hierdurch bedingt, fiel die nächste Etappe nach Douz aus. Leider wich hier die Organisation von ihrem eigenen Regelwerk ab und bescherte uns somit eine zu hohe Strafzeit, die uns leider von Platz 5 auf Platz 8 verwies.
Eine sehr harte Etappe folgte von Douz nach Nefta. Über 235 km ging es durch sehr weiche Dünen sowie Sandverwehungen und extrem ruppiger Felspiste. Das Highlight war das Ziel an dem originalen Star Wars Drehort, wo die Etappe in den Kulissen von Mos Espa endete.
Die letzte Etappe führte über 200 km von Nefta nach Gafsa. Auch hier war die Devise, nur das Fahrzeug heil zu lassen. Steile Abbruchkanten sowie Auswaschungen warteten nur darauf, das Rallyefahrzeug zu verschlucken. Trotz dieser Gefahr konnten wir noch zwei Plätze auf die Konkurrenz gutmachen.
Wir danken ganz besonders unseren Sponsoren: Auto Hagen Neustadt, General Tire, Reineke Carconcepts, RM Rallye Tec.
Quelle: Pressemitteilung Nissan Raid Rallye Team