FREIZEIT & TOURISMUS 1 2
Travemünde 24.09.2008
»Da scheint ein großes Durcheinander zu sein«
Parteien kritisieren Veranstaltungs-Management der LTM – Zweite Großveranstaltung droht zu platzen

Vor allen Dingen: Die Leiterin des Event-Büros Frau Kürbis war ja auch im Ausschuss für den Kurbetrieb und hat auch keinen Ton gesagt«, sagte Petersen.
Denkmann fragte weiter, ob bei einer Absage des Drachenfestes nicht Alternativen vorliegen müssten. Petersen: »Ja, auch da lag nichts vor und liegt auch nichts vor, und seltsamerweise soll die Geschäftsführerin es nicht mal gewusst haben, dass dieses Drachenfest abgesagt worden ist. Da scheint ein großes Durcheinander zu sein bei der LTM. Um das mal so zu sagen: Man hat ja großartig in der Zeitung getönt, dass man ja vorbereitet ist und gut aufgestellt ist um solche Veranstaltungen durchzuführen, dass das alles wohl nicht stimmt.«

Seit die Lübeck- und Travemünde-Marketing GmbH (LTM) auf Anordnung von Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel die »kleinen« Veranstaltungen vom Kurbetrieb Travemünde übernommen hat, reißt die Kritik nicht ab. Unruhig wurden Poltik und Veranstalter schon, als LTM-Chefin Andrea Gastager im Kurbetriebsausschuss am 17. September erklärte, dass zum Veranstaltungsprogramm 2009 erst Ende November etwas vorgelegt werde. Einen Tag später platzte dann vielen der Kragen, als Veranstalter Lutz Treczoks erklärte, das Oster-Drachenfest sei durch LTM-Mitarbeiterin Jana Kürbis bereits abgesagt worden (TA berichtete). Inzwischen hat Lutz Treczoks noch einmal mit der LTM-Mitarbeiterin gesprochen: »Frau Kürbis hat erklärt, sie hätte es nicht abgesagt«, berichtet er. Aber auch nicht zugesagt, weil die LTM erst Mitte Oktober wegen der Veranstaltungen zusammenkommen wolle. Treczoks bleibt aber dabei: »Ich habe mich nicht verhört«, sagt er. Für ihn ist das Osterdrachenfest zu diesem Zeitpunkt abgesagt.

Inzwischen ist auch das Pfingst-Fest in Gefahr: Dieter Peschel, Veranstalter des beliebten internationalen Jazz- und Shanty-Weekends in Travemünde berichtete heute, die AWO in Brodten, wo er alle Zimmer für Pfingsten reserviert hätte, hätte ihm eine Frist für die Zusage seiner Buchung bis 15. Oktober gegeben. »Danach muss ich alle absagen und kann keine kostengünstige Alternative zur Übernachtung der Mitwirkenden anbieten«.

Veranstalter Dieter Peschel verweist darauf, dass die Mitwirkenden und ihre Gäste an den vier Tagen doch auch etliches an Geldern beim Einkaufen und Essen in Travemünde lassen würden. Der Veranstalter berichtete weiter, dass ihm schon erste Bands aufgrund der Verzögerung durch die LTM abgesprungen sind. Weil er alles ehrenamtlich mache, habe er das nicht nötig. Bis kommenden Dienstag, 30. September, will er noch warten, dann sein fertiges Konzept anderen Ostseebädern anbieten.

Kritik an der LTM gab es heute auch vom SPD Ortsverband Travemünde: »Mit großer Fassungslosigkeit haben wir die Nachricht aufgenommen, dass im nächsten Jahr kein Drachenfest veranstaltet werden soll«, heißt es in einer Pressemitteilung, die mit »Die LTM muss endlich handeln« überschrieben ist. Der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Schapke: »Wir fragen uns, wo bleiben die Alternativen?« »Es darf nicht sein, dass Veranstaltungen, die erfolgreich waren, einfach so abgeschmettert werden.« Die Gefahr, dass auch eine weitere Großveranstaltung, das Shanty-Weekend, ausfallen wird, sei groß.

»Mir liegt der Schriftwechsel zwischen dem Veranstalter und der LTM vor. Der Veranstalter wird im Regen stehen gelassen, die SPD Travemünde fordert die LTM zum schnellen handeln auf«, so Schapke weiter. »Uns ist es unverständlich, warum nicht zumindest die geplanten Veranstaltungen für 2009 übernommen wurden, für 2010 hätte dann die LTM planen können,« so Thomas Schapke, Vorsitzender der SPD Travemünde. TA