FREIZEIT & TOURISMUS
Travemünde 17.09.2008
Keine Übergangsphase, kein Konzept:
Was hat Senator Halbedel sich bei seiner Entscheidung bloß gedacht?
Dass Travemündes Veranstaltungen von Lübeck aus organisiert werden sollen ab 2009, stehe ja erst seit drei Wochen fest, erklärte LTM-Chefin Andrea Gastager gestern im Kurbetriebsausschuss und bat um Verständnis, dass man jetzt noch kein Veranstaltungskonzept vorstellen kann. Der Zeitplan sehe vor, sich in den nächsten vier Wochen mit allen Akteuren zu treffen.
In der ersten Besprechung will die LTM sich vor allem mit den Akteuren treffen, von denen man sich Geld erwartet, den großen Hotels etwa. Ende November will die LTM dann etwas zur Diskussion stellen. Die Lübeck- und Travemünde Marketing GmbH hat offenbar soviel freie Kapazitäten, dass sich zwei Mitarbeiterinnen darum kümmern können.
Kritik wurde indirekt am Vorgehen von Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel laut, der aus dem Urlaub heraus über die Zeitung seine Entscheidung bekannt gegeben hatte, die »kleinen« Veranstaltungen vom Travemünder Kurbetrieb an die Lübecker LTM zu übertragen. Man hätte sich gewünscht, dass das Thema zuvor in Travemünde politisch diskutiert worden wäre. Vom Ortsrat bis zum Kurbetriebsausschuss wurden wieder einmal sämtliche Travemünder Gremien bei so einer wichtigen Entscheidung übergangen.
Kritik gab es auch an der kurzen, wenn überhaupt vorhandenen Übergangsphase. Veranstalter waren bereits unruhig geworden, weil Anfragen seitens der LTM nicht beantwortet worden seien. Man brauche aber Bürgschaften und Zusagen, weil jetzt für nächstes Jahr die Engagements getroffen würden. Konkret wurden das Jazz-Festival und die Klassik-Veranstaltungen der Kammermusikfreunde genannt. LTM-Chefin Andrea Gastager wusste davon nichts, wollte sich aber die Adressen notieren und wenn erforderlich auch kurzfristig reagieren.
»Wir müssen uns einen Überblick verschaffen«, betonte Andrea Gastager mehrfach. Stellte aber auch klar: »Es wird nicht alles bleiben, wie es immer war«. Auch die künftige Zusammenarbeit mit dem Kurbetrieb muss noch abgesprochen werden, denn einen eigenen Fuhrpark und Außendienst, etwa zum Aufstellen von Zelten, werde die LTM nicht aufbauen. Zum Thema »kurze Wege«, wie sie bisher durch das Büro des Kurbetriebs vor Ort gegeben waren, betonte Andrea Gastager, dass die per Handy gegeben seien. »Sie können jederzeit anrufen«. Außerdem könnten Briefe im Welcome Center abgegeben werden.
Sicher scheint, dass einige Veranstaltungen 2009 nicht mehr stattfinden. Was durch die Umstrukturierung gewonnen wurde, wird frühestens im November 2008 zu erfahren sein. TA