KUNST & KULTUR
Travemünde 27.08.2008
»Zwischen Meer und Himmel« wird bis 31. August verlängert
Maritime Kunstausstellung im Kreuzfahrtterminal am Ostpreußenkai in Travemünde

Die BesucherInnen der Ausstellung können dem Künstler Michael Weigel bei seiner Arbeit über die Schulter schauen, denn er malt vor Ort an einem seiner faszinierenden Großformate. Ergänzend zum Thema »Segeln« ist das Internationale Maritime Museum Hamburg mit einigen Exponaten vertreten.
Gut 100 Besucher verzeichnet die Ausstellung an Werktagen, am Wochenende werden es sicher noch mehr. Die Motive, die Ausstellung zu besuchen, sind unterschiedlich: Hobby-Maler sind darunter, die sich für die Maltechnik der Künstler interessieren. Andere Besucher wiederum fragen gern nach dem Hintergrund der Bilder, was die Künstler sich dabei gedacht haben. DAS/TA
Positive, ganz persönliche Empfindungen reduzieren, d. h. auf einen Punkt bringen und malerisch positiv ausdrücken: Diese Lust auf bewusste Reduktion ist typisch für die Lübecker Malerin Sabine Arndt. Beispielsweise wird der persönliche Eindruck der Liebe zur Heimatstadt Hansestadt Lübeck malerisch in Form expressiver, farbenfroher Treppengiebel-Häuser ausgedrückt oder die teilweise sonnendurchglühte Ostseeküste wird malerisch reduziert auf die fröhlich gestreiften typisch norddeutschen Strandkörbe. Sabine Arndt, Jahrgang 1952, verheiratet, ausgebildete Werbefachfrau und seinerzeit tätig in Verlag, Industrie und Werbeagentur. Nach der Geburt der zwei mittlerweile erwachsenen Töchter ist sie seit 1984 der Malerei intensiv zugewandt. Intensive Aquarell-, Acryl- und Öl-Malstudien bei verschiedensten Dozenten in Kunstschulen und internationalen Sommerakademien für Kunst und Gestaltung in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, »Pentiment«. Teilnahme an zahlreichen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen im norddeutschen Raum wie beispielsweise in Timmendorf, Bosau, Groß Grönau, Hasselburg und in Lübeck, Burgkloster. Sabine Arndt arbeitet wechselweise in Lübeck und seit 2007 in ihrem »Atelier im Zollhaus« auf dem Travemünder Priwall neben der Viermastbark PASSAT.
Christel Hudemann ist 1941 in Hamburg, über Oevelgönne, geboren und aufgewachsen. Nach der Ausbildung, Malerei und Graphik, an der Schule Armgardstraße in Hamburg schloss sie eine Handweberlehre, mit Schwerpunkt Textilentwurf, an. Um mehr Unabhängigkeit und Sicherheit zu erlangen, befasste sie sich in verschiedenen Ingenieurbüros mit technischen und architektonischen Zeichnen. Die bevorzugte Maltechnik von Christel Hudemann ist Aquarell, in neuester Zeit auch Acryl und natürlich auch das Zeichnen. Die Malerin lebt und arbeitet in Hamburg und stellt in Norddeutschland und Hamburg aus. Seit 20 Jahren ist sie auf der Hanseboot »art maritim« vertreten. Eine sehr umfangreiche Bild-Bandreihe ist über den norddeutschen Raum, Hamburg und Umgebung in vielen Jahren entstanden. Sie hat sich ein großes Pensum gesteckt und hofft, auf ihrem Malhocker noch vieles davon realisieren zu können. Christel Hudemann wird in ihrem Gepäck, das eine oder andere Aquarell von Travemünde haben, auf das die Besucher gespannt sein dürfen.
Frauke Klatt hat der Marinemalerei ein neues modernes Gesicht gegeben. In den letzten 10 Jahren hat sie einen völlig eigenständigen Malstil geprägt, der heute Vorbild und Vorlage zugleich geworden ist. Auch wenn Frauke Klatt ihrem Heimathafen Travemünde mit den Vorlagen für das Plakat der Travemünde Woche immer sehr verbunden geblieben ist, so ist sie inzwischen eine international gefragte maritime Künstlerin mit einer großen Reputation in den Seglerhochburgen der Welt geworden. Sie wird international vertreten durch die führenden maritimen Galerien in Cowes/Isle of Wight, Heeg/Niederlande und als Core Artist der Maritime Gallery at Mystic Seaport, The Museum of America and the Sea. Hinzu kommen Galerien in Port d’Andratx/Mallorca und Ft. Lauderdale/Florida. Kern ihrer Ausstellungen sind die maritimen Kunstausstellungen auf den großen Bootsausstellungen in Hamburg, Düsseldorf, London und zuletzt in Dubai. In allen Bildern finden sich Gemeinsamkeiten, die sich nur mit ihrer Begeisterung für den Segelsport erklären lassen: der Blick von der Wasserlinie fokussiert das Wesentliche, Wasser, Segel, Himmel und Wolken. Das gilt sowohl für ihre authentischen Aquarelle auf Segel als auch für Ihre besonders ausdrucksstarken Acrylbilder. Die halbplastischen Strukturen unterstreichen die spannungsgeladenen Bildkompositionen. Von den Ausstellungsreisen selbst mitgebrachte Sände sind von besonderer Bedeutung in ihren Bildern: weißen Sand von der Isle of Wight, roten Sand aus der Wüste von Abu Dhabi, schwarzen Sand vom Indischen Ocean und ganz weißen und feinen Sand vom Cape Cod in den USA verwendet die Künstlerin für die Strukturbildung und Farbnuancierung. Frauke Klatts »Bilder vom Segeln« sind ein sehr persönliches und emotionales Erlebnis (www.frauke-klatt.de).
Uwe Thill
In seiner Ausbildung am Theater in Flensburg erlernt Uwe Thill, Jahrgang 1937, den Grundstock des Zeichnens, der Malerei und der Bildhauerei. Immer wieder arbeitet er an seiner Vervollkommnung des Zeichnens und der Malerei. Als 25-jähriger ist er durch Auszeichnungen mit eigenen Arbeiten im Fürst-Rainer-Palais von Monaco ebenso vertreten wie in Dänemark, Norwegen und Schweden. 1970 ruft Prof. Rolf Liebermann ihn an die Hamburgische Staatsoper, wo er auch später unter der Intendanz von Prof. August Everding – der eine große Ausstellung Uwe Thills in Hamburg eröffnet – bleibt. Erst mit der Intendanz von Dohnany wechselt er 1977 an das Thalia – Theater Hamburg, an dem er mit Boy Gobert und Peter Striebeck zusammen arbeitet. Von 1986 an arbeitet er als freier Bühnen – und Kostümbildner, u.a. für die Opernhäuser in Barcelona, Lissabon, Liège, Lausanne, London. Im Fernsehen stattet er 21 Inszenierungen des Ohnsorg – Theaters in Hamburg aus. Bei der Weltausstellung für Kostüm – und Bühnenbild in Prag zeichnet er verantwortlich für die Ausrichtung des Pavillons der BRD und wird mit dem ersten Preis – der GOLDENEN TRIGE – ausgezeichnet. 1992 wird er vom Senat der Hansestadt Bremen beauftragt, Design und Architektur für eine große Auswanderer-Ausstellung zu übernehmen. Eine Erlebnisausstellung, die dann auch auf Ellis Island, in New-York, Dallas, San Francisco gezeigt wurde. Von1987 bis 2008 lebte er als freier Maler auf der Insel Pellworm, wo er auch eine Galerie unterhielt. Seit März 2008 lebt und arbeitet Uwe Thill in Travemünde.
Die Faszination des Meeres hat Michael Weigel (geb. 1973 in Hessen) vor 15 Jahren zur Malerei und mittlerweile an die Ostsee geführt. Seinen Fragen nach Herkunft und Schönheit der Natur ist Weigel im Rahmen kunstpraktischer und theoretischer Studien zur Ästhetik von (Meeres)Landschaften nachgegangen – über Naturästhetik hat er promoviert. Nach mehrjähriger universitärer Lehr- und Forschungstätigkeit zuletzt zur Bildinterpretation hat Weigel seine universitäre Anstellung gekündigt, um sich ganz der Malerei zu widmen. Schönheit und Faszination des Meeres veranlassen den Künstler dabei immer wieder zur Frage nach Ursprung und »Konstrukteur«: Inwiefern verweist die Natur auf einen Schöpfer? Bekannt wurde Michael Weigel insbesondere durch seine Breitformate, mit denen er die Weite von Meeres- und Himmelslandschaften erfasst. In der maritimen Gegenwartskunst sind seine atmosphärischen großformatigen Meeresbilder in ihrer Schlichtheit und gestalterischen Konsequenz einzigartig. Weigels Arbeiten wurden in ca. 40 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt – unter anderem auf Ausstellungsreisen nach St. Petersburg, Reykjavik, Helsinki, Kopenhagen und Oslo. Zuletzt waren seine Bilder auf der Art Innsbruck und in der südlichen Karibik zu sehen; eine Einladung als Gastkünstler führte ihn mit seinen Bildern nach Aruba, Grenada und Barbados. In Deutschland werden Bilder von Michael Weigel in renommierten Galerien geführt, viele großformatige und aktuelle Arbeiten werden seit 2003 in seiner Galerie im Maritim Strandhotel in Travemünde gezeigt (www.weigel-art.com).
Quelle: Pressemitteilung LTM/TA RED, Foto: TA