André Parker: »Die Travemünder sind ein bisschen relaxter«

Das Brötchen nur mit Käse, dazu ein Espresso: André Parker genießt den traumhaften Frühsommer 2008 am Außentisch der »Kaffeebar Lichtblick« in der Vorderreihe. In der Schlager-Hochburg Nordrhein-Westfalen müsste er jetzt erstmal Autogramme geben, er hat bis 1996 einige CDs im Deutschsprachigen Schlagerbereich herausgebraucht. In Schleswig-Holstein nicken ihm Passanten freundlich zu, wenn sie ihn erkennen. Manchmal gibt’s auch einen Spruch, das war es.

André Parker schätzt die zurückhaltende Norddeutsche Art. Aufgewachsen ist er in Lübeck, seit fünf Jahren ist Travemünde die Wahlheimat des Musikers. Wie viele andere auch ist er ins Urlaubsland seiner Kindheit gezogen. »Als Kind habe ich schon die Ferien in Travemünde verbracht. Travemünde hat ein ganz besonderes Flair«, sagt er. Zwischen den Auftritten fährt er Motorrad, segelt mit seinem Schwager in der Lübecker Bucht oder geht am Brodtener Ufer spazieren.

Einen »guten Draht« zur Musik hatte André Parker schon immer: Als Kind sang er im Kirchenchor in Lübeck-Dänischburg. Heute ist er mit zwei Musikprojekten unterwegs: »Thats Life – My world of swing« und »Lets have a party« mit 50er/60er Jahre Rock n Roll wie »Stand by me« und »Jailhouse Rock«. Wenn er in Lederkluft auf dem Motorrad in den abgedunkelten Konzertsaal braust und mit »The Wanderer« sein Bühnenprogramm startet, stehen Zuhörer im Smoking auf den Stühlen.

Davor lag eine Lehre als Bürokaufmann. »Erst lernst Du was vernünftiges«, hatte seine Mutter gesagt. Sein eigenes Lebensmotto: »Was hab ich denn zu verlieren, probier es mal aus«. 1984 wurde er damit »Mister Ostsee«, arbeitete zunächst als Dressman und Fotomodell. 1991 der Durchbruch mit dem ersten Schallplattenvertrag.

In Travemünde fühlt André Parker sich wohl: »Die Travemünder sind ein bisschen relaxter, vielleicht bringt das das Urlaubsflair mit sich, die gehen alle einen Schritt langsamer, das finde ich so angenehm. Nicht so hektisch wie in Lübeck«. Er ist schon in vielen Hotels an der Küste aufgetreten, im Maritim zum Beispiel: »Mein Traum wäre, eines meiner Programme in meiner Wahlheimat Travemünde zu präsentieren, im Brügmanngarten zum Beispiel«. TA