GASTRONOMIE
Travemünde 16.04.2008
Meisterkoch Josef Dobler eröffnet Restaurant in Travemünde

»Frischprodukte haben absolute Priorität. Ich beziehe meine Waren aus der Region, auch von kleinen Bauernhöfen, vom Bio-Lammkarree bis zum Bauerngockel«, betont Josef Dobler. Ihm liegt auch die Ausbildung des Kochnachwuchses sehr am Herzen. Seit vielen Jahren ist er Ausbildungswart im Deutschen Hotel und Gaststättenverband (DeHoGa) Ostholstein.
Vor 35 Jahren zog es den gebürtigen Bayern an die Küste, zunächst nach Fehmarn, dann absolvierte er eine zweijährige Ausbildung in Betriebswirtschaft für Hotelgewerbe in Hannover. 1981 machte er sich mit seinem ersten Restaurant »Zum Zander« in Hemmelsdorf selbstständig. Nach rund 20 Jahren erfolgte der Umzug in das älteste Haus in Timmendorfer Strand in die Reetdachkate, die Pastor Gleiss 1865 an der Wohldstraße erbauen ließ und in die später das Arbeitsamt einzog.

Seine außergewöhnlichen Küchenzaubereien zeichnete der renommierte Gault Millau mit 16 Punkten und der Varta-Führer mit drei Kochmützen aus.

Nun gehen Josef und Marianne Dobler an der Fehlingstraße in Travemünde ein neues Projekt an – wiederum in einem traditionsreichen Haus, das Jahrzehnte lang als Gaststätte und Logierhaus diente. 2004 kauften Horst und Gisela Bode aus Wentorf das Objekt, das sie seitdem nach und nach aufwendig renovieren ließen. Sie waren schon Stammgäste bei Doblers in Timmendorfer Strand und sprachen die Eheleute an, ob sie das Haus führen möchten. Nun soll im Mai das Hotel mit elf Zimmern wieder eröffnen. »Meine Frau leitet das Hotel und den Service. Wir möchten hier eine kleine Finca abseits des Trubels schaffen. Die Gäste sollen sich so wohl fühlen wie in einem guten Wohnzimmer«, betont der 55-Jährige. Er freut sich auf die neue Aufgabe. »Das wird spannend. Wir kennen das Travemünder Publikum noch nicht.«

Auf verschiedene Geschmacksrichtungen hat sich der Meisterkoch bereits eingestellt. Die Speisekarte reicht von Rostbratwürstchen auf Kartoffelsalat, Blutwurst auf Kartoffelstampf oder gebratenen Jacobsmuscheln auf Spargelsalat über Küstendorsch mit Senfsaatsoße bis zu Nordsee-Seezunge mit Limettenmarmelade oder Rücken vom Holsteiner Bauernschwein.

Und wer Josef Dobler kennt, weiß, dass eine Speise bestimmt nicht auf der Karte fehlt: sein immer wieder hoch gelobtes Dessert Crème brûlée. CS