VERKEHR
Travemünde 22.02.2008
Schenker LKWs bekommen ein Nervenkostüm
Im Zuge des ostseeweiten Projektes BaSIM (Baltic Sea Information Motorways) entwickelte TraDaV einen Demonstrator, mit Hilfe dessen die gesamte Transportkette vom Verlader bis zum Endkunden sicherheitstechnisch überwacht werden kann. Die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH und der Hafen Turku, die Speditionen BTL Nord GmbH (Schenker), Schenker Finland Oy und TraDaV arbeiteten dabei in enger Abstimmung zusammen.
TraDaV verpasste Schenker LKWs (jeweils einen in Deutschland und Finnland) ein Nervenkostüm. Es besteht aus Sensoren, die sich miteinander vernetzen und unterschiedliche Einwirkungen feststellen können, wie die Öffnung von Türen und Plane, Bewegungen innerhalb des Trailers und die Entfernung zwischen Trailer und Zugmaschine (also: Abstand größer als x Meter bedeutet Trailer weg).
Zugegeben, der Trailer empfindet keine Schmerzen so wie ein Mensch, trotzdem kann er die ›gefühlten’ Daten durch die Vernetzung der Sensoren untereinander an sein Hirn – ein GSM-Transponder – an der Stirn der Zugmaschine weiterleiten und mittels GPRS zu beliebig vielen Servern schicken. Das technische Equipment wurde freundlicher Weise von den Firmen Mobile Objects und Securitas zur Verfügung gestellt. Und so sieht das dann in der Praxis aus…
Nach Ladeende erfolgt eine »Scharfschaltung« der Sensoren, die bei Auffälligkeiten eine Meldung über den Transponder an den Server und damit an die verbundnen Stellen senden können. Durch Festlegung der Fahrstrecke wird der LKW in ein sogenanntes »Routefencing« eingebunden, das Abweichungen von der geplanten Route sofort meldet. Beim Gate Check im Hafen kann die Einheit per RFID-Tag eindeutig im Inhouse-System der Häfen identifiziert werden. Das System ist in der Lage, die Parameter der Sensoren sowie die des Routefencings via Internet abzufragen. Abweichungen werden dem Gatepersonal am Bildschirm angezeigt, so dass eine sofortige Überprüfung vor Einfahrt in den Hafen möglich ist. Der am Trailer verbleibende RFID-Tag ermöglicht bei der Einfahrt ins Schiff eine Identifizierung durch das Schiffspersonal via Handlesegerät. Im Gegenhafen erfolgt dann eine Prüfung in umgekehrter Reihenfolge.
Die Innovation an diesem Demonstrator besteht unter anderem darin, dass zum ersten mal die Machbarkeit eines Zusammenspieles unterschiedlichster Technologien und Systeme, welche zum Teil schon seit längerem ›State of the Art’ sind, wie Internet und GPS, getestet und bewiesen wurde.
Im Jahr 2008 wird dieses Verfahren weiter getestet, verbessert und professionalisiert, um eine hohe Effizienz und Nachhaltigkeit sicherstellen zu können. DM
Quelle: Pressemitteilung TraDaV
1 http://www.tradav.de