MODE
Travemünde 04.03.2008
Frühjahrs-Frisuren
Vom Klassik-Bob bis zum »Tribals«-Muster: »Erlaubt ist, was gefällt«

»Der Bob ist schon seit 30, 40 Jahren ein großer Klassiker, der immer wiederkehrt. Wichtig ist, dass er sehr präzise geschnitten ist, damit die Kundin sich zuhause selbst gut frisieren kann«, betont Alf Goerigk. Mit farblichen Highlights von Hellblond bis Honigfarben, von Kupfer bis Rotbraun bringt er Vitalität in die Frisur. Volumenwellen geben feinem Haar Halt.
»Haare sind der schönste Schmuck, den wir haben. Sie verdienen gute Behandlung«, meint der gebürtige Niedersachse, der seinen Friseurmeistertitel seit 33 Jahren führt und 22 Jahre lang in Ahrensburg tätig war. Seit 14 Jahren arbeitet er nun an der Ostsee und im Sommer 2005 eröffnete er »alf’s frisuren atelier« in seinem Travemünder Wohnhaus am Teutendorfer Weg 95. Seinen Beruf sieht er als Berufung und viele Stammkunden, die schon seit Jahrzehnten zu ihm kommen – inzwischen auch schon deren Kinder und Enkel – geben ihm Recht.
Kurzhaarfrisuren sind bei den Herren angesagt, gerne mit viel Gel witzig gestylt. Bei stürmischem Wetter empfiehlt Alf Goerigk Festiger und Haarlack. »Wenn der Schnitt stimmt, sitzt die Frisur immer. Man muss sich halt nur ab und an mit zehn Fingern durch das Haar fahren.«

Asymmetrische Frisuren, am Hinterkopf schräg verlaufend, sind zur Zeit auch beim Friseurteam-W sehr gefragt. »Dabei muss das Haar nicht unbedingt so geschnitten sein, man kann es auch entsprechend frisieren«, berichtetet Friseurmeisterin Ingrid Wege, die das Geschäft seit drei Jahren am Teutendorfer Weg 43 in Travemünde betreibt. Die gebürtige Travemünderin ging 1967 nach Kiel, wo sie 26 Jahre lang selbstständig tätig war und schließlich fünf Betriebe hatte. Einen Salon führt ihre Tochter Sabine noch in Kiel – sie ist auch Friseurmeisterin.

»Der Kunde ist König«, lautet das Credo beim Friseurteam-W. Gern erläutern Ingrid Wege und ihr Team die neuen Trends, doch wenn diese dem Kunden nicht so zusagen, wird halt das gemacht, was er wünscht. »Schließlich müssen sich die Kunden mit ihrer Frisur gefallen«, meint die aktive 64-Jährige. »Mein Beruf ist mein Hobby. Ich möchte mich noch nicht zur Ruhe setzen«, schildert sie, während sie gerade umweltfreundliche Haarfarben anrührt. Als Trend bezeichnet sie auch mehrfarbige Foliensträhnchen, entweder Ton in Ton oder sehr kontrastreich, mit Schwarz und Blond oder Pink und Rot.

Foto: CLAUDIA SCHMÄING
»Trends zeichnen sich nicht mehr so stark ab«, betont Friseurmeister Nils Larsen. Allerdings seien Bob oder Pagenkopf in verschiedenen Längen total in, ebenso mehrfarbige Strähnchen in natürlichen Farben, in Goldblond oder satten Brauntönen. »Sie bringen tollen Glanz ins Haar«, erklärt der Betriebswirt des Handwerks, der seinen Salon seit 1999 an der Kurgartenstraße 99 / Ecke Rose führt.

Kurzhaarfrisuren mit frechen Fransen sind bei den Herren sehr beliebt. Zudem auch Irokesen-Haarschnitte in allen Variationen. »Die Haare werden dann entweder an den Seiten ganz kurz getragen mit einem strengen, hohen Kamm in der Mitte, manchmal an den Seiten auch länger und im Bereich des Hinterkopfes bis zu schulterlang«, beobachtet der Travemünder.
Junge Kunden fragen verstärkt nach »Tribals«. Das sind Muster oder Motive, die an Tätowierungen erinnern und mit einem speziellen Scherkopf ins raspelkurze Haar rasiert werden. »Manche Kunden schauen dann ungläubig staunend zu. Aber es gibt kein Modediktat mehr. Erlaubt ist, was gefällt«, erklärt Nils Larsen lächelnd. CS