HAFEN
Travemünde/Lübeck 14.02.2008
Streik im Hafen
Gewerkschaft fordert lebenslangen Kündigungsschutz für alle Mitarbeiter
Nach den ersten Verhandlungen hat ver.di seine Forderungen auf einen Kern reduziert: Die Gewerkschaft fordert lebenslangen Kündigungsschutz für alle Beschäftigten. Zur Durchsetzung der Forderung setzt man jetzt auch auf Streiks. Seit dem Morgen stauen sich an den Häfen die LKW, auch die Fähren liegen im Hafen fest. Erst ab 16 Uhr soll es weiter gehen. Da die Hafenarbeiter zu 98 Prozent gewerkschaftlich organisiert sind, können sie den gesamten Betrieb lahm legen. »Alle machen mit«, sagt Gerhard Mette, Fachbereichssekretär bei ver.di.
Obwohl Verhandlungspartner der Gewerkschaft der Bürgermeister ist, sind die Hafenarbeiter vor allem auf die CDU sauer. Sie stellt die Mehrheit in der Bürgerschaft und setzt auf die schnelle Umsetzung der Privatisierung. CDU-Fraktionschef Andreas Zander zeigt sich gesprächsbereit. »Die Umsetzung eines bedingungslosen Kündigungsschutzes wird nicht einfach sein«, sagt er gegenüber HL-live.de. Das sei einem Investor wohl nur schwer zu vermitteln. Die Privatisierung sieht er durch den Streik nicht gefährdet. »Gefährlicher wäre es, wenn man alle Wünsche der Gewerkschaft umsetzen müsste.«
Auf wenig Verständnis stößt der Arbeitskampf bei der LHG-Geschäftsleitung. Geschäftsführer Hans-Gerd Gieleßen: »Streiks werden dazu führen, dem Unternehmen schweren und irreparablen Schaden zuzufügen. Bereits im Vorwege haben wichtige Hafenkunden erklärt, dass sie nicht noch einmal bereit sein werden, Arbeitskampfmaßnahmen hinzunehmen. Es droht die unwiderrufliche Abwanderung von Kunden in andere Häfen. Schon im Frühjahr 2007 hat sich gezeigt, dass dies problemlos möglich ist und auch kurzfristig erfolgte. Ein dauerhaftes Abwandern von Tonnage führt unweigerlich zu Arbeitsplatz-Verlusten und einem negativen Betriebsergebnis. So weit darf es unter keinen Umständen kommen.« VG
Quelle: HL-live.de
Externe Links zum Thema: Artikel auf HL-live.de und LN-Online.de