LEUTE
Travemünde 28.01.2008
»Sonne, 26 Grad«
Auswanderer Mike Goebel ist in der Kaiserallee geboren – seit 22 Jahren lebt er auf Gran Canaria

Damals gehörte seinen Eltern das Hotel »Seestern«, das nun schon durch mehrere Hände gegangen ist. Vor 22 Jahren wanderte er aus nach Gran Canaria. »Was mich dazu bewegt hat war hauptsächlich das Wetter«, sagt er.
«Ich hatte einen Traumjob als Chef-Croupier im Casino Hohensyburg bei Dortmund«, erinnert sich Mike Goebel. »Und damals wurde in dem Beruf auch noch gut Geld verdient.« Im Urlaub auf Gran Canaria lernte er dann aber einen Kneipier kennen, der ihm den Weg ebnete für einen Einstieg auf der Urlaubsinsel. »Damals war Spanien noch nicht in der EG und man brauchte als Ausländer Unmengen an Genehmigungen«, erzählt Mike Goebel.

Ja, »und dann natürlich das Sprachproblem. Wer lernte 1985 schon Spanisch in Deutschland!«. Der Anfang in dem winzigen Fischerort Puerto de Mogan, den sich der Travemünder für seine neue Existenz ausgesucht hatte, war nicht einfach. Es dauerte, bis die Einheimischen ihn akzeptiert hatten. Mancher, der nach Travemünde »einwandert«, kann umgekehrt ja auch solche Geschichten erzählen.

Puerto de Mogan jedenfalls hatte damals erst kurz zuvor eine befestigte Straße und Strom bekommen hatte. Heute hat es sich komplett verändert.
Mike Goebel hat die ganze Entwicklung seiner neuen Heimat mitgemacht. Seit 20 Jahren wohnt er auf seinem Segelboot und ist in dem Spanischen Dorf Stützpunktleiter eines deutschen Segelvereins. Der Verein »Trans-Ocean« hat Stützpunkte auf der ganzen Welt und steht seinen Mitgliedern mit Rat »und manchmal auch Tat« zur Seite. »Mein Geld verdiene ich natürlich auch mit Gaststätten da das alles war was ich außer Croupier konnte«, sagt Mike Goebel. »Nun bin ich 57 und denke ans aufhören, weil Kneipe nicht sehr gesund ist und das letzt Hemd immer noch keine Taschen hat.«
Über Travemünde informiert er sich jetzt regelmäßig in »Travemünde Aktuell«, lässt sich die neuesten Ausgaben schicken oder mitbringen. Im Sommer will er auch mal wieder persönlich vorbeikommen. »Ich bin wahrscheinlich zur Travemünder Woche da und wohne dann bei meiner Schwester in Teutendorf«, sagt er. HN