Travemünde 25.12.2007
See- und Sehleute im weihnachtlichen Travemünde
Dem griechischen Kapitän der »Anna Smile« standen zusätzlich die beiden Lotsen Wolfgang Mayer und Uwe Jepsen zur Seite. Die Lotsen sind auch Kapitäne, die früher selbst auf den Weltmeeren große Schiffe gefahren haben und das Revier besonders gut kennen. Die »Anna Smile« konnte nur mit einer Sondergenehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck auslaufen, weil wir heute Niedrigwasser hatten. Statt der erforderlichen 80 cm Wasser unterm Kiel waren es stellenweise nur 60 cm. Ein Schiff mit diesen Maßen (225 m Länge / 32,26 m Breite) läuft Travemünde und Lübeck im Schnitt auch nur einmal pro Jahr an und erfordert anspruchsvolle Manöver, wie der Lotse Uwe Jepsen gegenüber »Travemünde Aktuell« berichtete.
Am heutigen ersten Weihnachtstag waren wie üblich fünf Lotsen in Travemünde im Einsatz. In Travemünde sind insgesamt 23 Lotsen beschäftigt. Die »Anna Smile« hat in Lübeck 35.000 t Getreide geladen und fährt nach Rostock, wo das Schiff mit weiteren 20.000 t beladen wird. Ziel ist dann die Hafenstadt Dschidda (Saudi-Arabien), die am Roten Meer liegt.

Das ganze Revier von Lübeck bis zur Ostsee wird durch die Verkehrszentrale in Travemünde überwacht. Heute hatte Doreen Kränert gerade Dienst als die »Anna Smile« auslief. Des Weiteren war die Verkehrszentrale mit Bent Jürgensen besetzt, der die Kieler Förde von Travemünde aus überwacht und die Käpitäne und Lotsen berät. Und Ralf Beaujean war für den Schiffsverkehr nach Wismar zuständig. Alle drei Kapitäne überwachen auch die Ostsee von der dänischen Grenze bis zum Leuchtturm Buk, der vor Warnemünde steht.

Neben den Kapitänen auf den Schiffen, der Verkehrszentrale, den Schleppern und den Priwallfähren waren auch die Seeleute auf dem Ausflugsschiff »Marittima« im Einsatz. Neben einem Spaziergang auf der Trave- und Strandpromenade nutzen zahlreiche Sehleute dieses Schiff für eine See- und Hafenrundfahrt.

Es gab allerdings heute weniger Fährschiffe in Travemünde zu sehen, weil die meisten Reedereien über Weihnachten die Anzahl der Abfahrten reduziert haben. WM