Travemünde 18.12.2007
Streifenbarbe zurück in der Lübecker Bucht
Hintergrund sind Beobachtungen der Fischereiaufsicht des Landes, die unter anderem für die Kontrolle der Fischereianlandungen in den Häfen zuständig ist. In den letzten Jahrzehnten tauchte die Barbe lediglich als vereinzelter Irrgast in der Ostsee auf. Seit kurzem wird die Streifenbarbe oder Gestreifte Meerbarbe (lat. Mullus surmuletus) wieder in größeren Schwärmen in der Ostsee angetroffen, zum Teil bis weit in die Travemünder Bucht hinein. Die generelle Verbreitung des edlen Speisefisches reicht vom Schwarzen Meer und das Mittelmeer bis in den östlichen Atlantik nach Norwegen und in die Nordsee hinein.
Neuerdings werden Anlandungen von bis zu 20 Kilogramm pro Fischereifahrzeug und Tag verzeichnet. Zu erkennen ist die Streifenbarbe an seitlich drei bis vier gelblichen Streifen in horizontaler Anordnung. Sie kann bis zu 50 Zentimetern groß werden. Vermutet wird, dass die Schwärme in den letzten Wochen mit dem Einstrom von kaltem sauerstoffreichem Nordseewasser in die Ostsee gelangt sind. Krabbenfischer an der schleswig-holsteinischen Nordsee berichteten schon länger von ähnlichen Fangmengen an Streifenbarben wie jetzt auch in der Ostsee.
Streifenbarben werden Fischfeinschmeckern als teure Delikatesse bekannt sein. Es ist durchaus denkbar, dass dieser Fisch zukünftig häufiger den Weg in die schleswig-holsteinischen Küchen finden wird. Eine gezielte Fischerei in Nord- und Ostsee hat allerdings noch nicht stattgefunden. Da auch noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Mengen der eingewanderten Streifenbarben vorliegen, sollte die schleswig-holsteinische Fischerei bei der Entwicklung gezielter Fangmethoden behutsam und nachhaltig vorgehen, damit diese besondere Delikatesse möglichst dauerhaft fangfrisch in den Häfen Schleswig-Holsteins angeboten werden kann. CC
Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Foto: ALR Kiel