2
Travemünde 07.12.2007
Ungepflegte Wege, keine Papierkörbe, Schafswiese storniert
Priwallianer sauer über zuwuchernde Wanderwege

Der Verein der Priwall-Wochenendhausbesitzer e.V. kritisiert, dass doch erst nach langen Verhandlungen ein Kompromiss um den Verlauf des Rundwanderweges im Natuschutzgebiet südlicher Priwall erzielt worden sei. »Wenn dieser Weg jetzt nicht mehr gepflegt wird, verunkrautet und nicht mehr begehbar ist, sind die Kosten von mehr als 50.000,- Euro in den Priwallsand gesetzt worden«, schreibt der Vereinsvorsitzende Ulrich Klempin.
Dabei geht es auch um den Anfang 2005 gesperrten Teilbereich am Priwall-Rundweg, der Flora und Fauna zugute kommen sollte. Die Wanderer gingen damals auf die Barrikaden und erreichten einen Kompromiss, in dessen Folge die Hälfte des gesperrten Weges wieder freigegeben wurde und dafür eine Schneise als neuer Wanderweg in den Wald geschlagen wurde. Matthias Braun vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer hatte sich damals sehr dafür eingesetzt, der Sache noch einen Sinn zu geben. Damit auf dem kleinen Stück Land überhaupt Vögel ungestört brüten können, brauchen die eine gewissen »Fluchtdistanz«. Dazu wollte er Pappeln fällen und eine Schafwiese anlegen. Die Priwallianer waren von der Lösung angetan, da gibt es dann was zu sehen, was vielleicht auch touristisch attraktiv wäre. »Da hätte ich auch Zuhause bleiben können«, sagt Matthias Braun heute über die Abende, an denen zäh verhandelt wurde. Obwohl der Eingriff in die Natur ja jetzt schon recht weit fortgeschritten war und obwohl die Schafswiese auch von der Unteren Naturschutzbehörde in Lübeck befürwortet worden war, wie Frank Lammert gegenüber »Travemünde Aktuell« noch im August erklärte, wurde im Kieler Ministerium jeder weitere Eingriff abgelehnt.
Der Landschaftspflegeverein bemüht sich jetzt stattdessen, auf einem gesprengten Anleger am Ostufer der Pötenitzer Wiek eine Seeschwalben-Inseln anzulegen. Für Spaziergänger werden die aber nicht einsehbar sein. Vor der Umsetzung müssen aber unter anderem noch die Fischer zustimmen.
Was die ungepflegten Wege betrifft, erklärte Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff heute gegenüber »Travemünde Aktuell«, man wolle sich noch mit dem Forstbereich zusammensetzen, um eine Lösung für das Problem zu finden. Immerhin sind davon auch Touristische Interessen betroffen.
Die letzte Verantwortung liegt aber beim Bürgermeister und beim Wirtschaftssenator. RD
1 http://www.priwall.net/verein/archiv/ablage/naturschutz-11-07.htm