Travemünde 28.11.2007
Sri Lankas Bootsbauer lernen auf dem Priwall
Sie qualifizieren sich als Ausbilder an einer Bootsbauerschule

Im Anschluss daran sollen sie weitere zwei Wochen bei namhaften norddeutschen Yachtwerften in Heiligenhafen, Plön, Kiel, Glückstadt und Rostock Praktika absolvieren um ihre erworbenen Kenntnisse zu vertiefen. Das Projekt, das in Travemünde von Lehrern der Landesberufsschule für Bootsbauer geplant und in englischer Sprache durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Sri Lankaner zu Ausbildern in einer Bootsbauerschule auf Sri Lanka zu qualifizieren. Damit sollen nach der verheerenden Tsunami Katastrophe im Dezember 2004 nicht nur der Standard im Bootsbau auf Sri Lanka verbessert werden, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Fischer des Landes.


In Sri Lanka selbst läuft das Projekt innerhalb eines eigens geschaffenen Institutes, das von der »Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)« organisiert und vom »Metallverband Niedersachsen e.V.« sowie der »Deutschen Kautschukindustrie e.V.« unterstützt wird. Durch diese Maßnahme, so Matthias Krueger, tragen alle Beteiligten zur Verbesserung der Situation im Bootsbau Sri Lankas bei.

Die Qualität der Fischerboote, die bisher mit vielen qualitativen und konstruktiven Mängeln behaftet waren, wird verbessert. Auch werden neuartige Fischereifahrzeuge entwickelt, mit denen moderne Fangtechniken möglich sind. Die Arbeitsbedingungen der Fischer werden sicherer, was zugleich zu einem höheren Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung führt. Thomas Baehr, Leiter der Berufsbildungsstätte, ist ganz besonders angetan vom Erfolg des Projektes. Nicht nur, dass die Bildungsstätte auf dem Priwall die in Deutschland einzige Einrichtung ist, welche eine solche Qualifizierung durchführen kann, auch die Motivation der Sri Lankaner sei erstaunlich. Sie wären sofort von den übrigen gut 400 Kursteilnehmern der Bildungsstätte mit Sympathie aufgenommen worden und würden sich als sehr lernwillige, fleißige, kooperative und äußerst umgängliche Schüler erweisen.

Es habe sich gezeigt, dass das Konzept der Bildungsstätte, insbesondere was den englischen Unterricht, die Ernährung der Sri Lankaner, ihre Unterbringung im Internat und auch ihre Freizeitgestaltung betreffe, erfolgreich funktioniere. Damit empfehle sich die Bildungseinrichtung auf dem Priwall für weitere Projekte dieser Art. MK/KEV Fotos: Karl Erhard Vögele